Kreatives Aha-Erlebnis an der OBA
Gestaltung konzentriert sich auf weit mehr als auf Gedrucktes, Logos oder Websites. Davon konnten sich die Besucher/innen an der Ostschweizer Bildungs-Ausstellung OBA vergewissern. Die Schule für Gestaltung rückte Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten mit Zukunft ins beste Licht. Die Präsentationen des Lehrgangs HF Interactive Media Design (jetzt anmelden) und der Fachklasse Grafiker/in EFZ entfachten die eigene Kreativität.
Interactive Media Designer/innen sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt. Sie sind Kreativ-Expert/innen der digitalen Medien-Kommunikation. Sie sind Profis für Konzeption und Gestaltung digitaler Markenerlebnisse – als selbstständige Unternehmer/innen, in Studios der interaktiven Medienkommunikation oder in Agenturen für digitale Lösungen.
Den Beweis dafür präsentierte Roland Müller, Dozent und ehemaliger IMD-Student, am Samstagmittag im Forum 2.0 der OBA. Während seines Vortrags über den berufsbegleitenden und sechs Semester dauernden Lehrgang zeigte er inspirierende Ausschnitte aus Arbeiten von Studierenden. «Wir bereiten die Teilnehmenden für Kreativberufe in führender Position im Bereich der interaktiven Medienkommunikation vor», gab er den Interessenten/innen mit auf den Weg.
Den Weg zur OBA fanden zwischen dem 1. und 4. September über 20'000 Aus- und Weiterbildungswillige. Der Stand der Schule für Gestaltung in der Halle 3 war ein Blickfang. Lehrpersonen, Verwaltungsmitarbeitende und Lernende gaben Auskunft, wobei ein besonderes Augenmerk auf den Gestalterischen Vorkurs für Jugendliche und die Ausbildung in der Fachklasse Grafik gelegt wurde. Zu sehen am Stand waren unter anderem Werke der Grafiker/innen EFZ, die dank der Augmented-Reality-Technologie und mittels App Artivive lebendig wurden.
Projektwoche in Como
Damit wurde der Bogen zum Schwerpunktthema der diesjährigen OBA geschlagen: Digitalisierung. «Ich habe meinen Traumberuf gefunden», begann Mirjam Pfenninger von der Fachklasse Grafik am Freitagmorgen die Präsentation im Forum 2.0. Die Lernende führte aus: «Ich darf mich täglich gestalterischen Aufgaben widmen und meiner Kreativität freien Lauf lassen. Sowohl digital, als auch analog.»
Wie die Kollegen/innen der Weiterbildung Interactive Media Design punkteten Mirjam Pfenninger und ihre Mitrednerin Sophia Vonchristen mit Praxisbeispielen. Die Lernenden aus dem dritten Ausbildungsjahr beeindruckten die Oberstufenschüler/innen mit Erzählungen über die Projektwochen in Como und oberhalb von Bellinzona. Gezeigt wurden auch die selbst entworfenen Tragtaschen im Auftrag der St.Galler Bibliotheken und die vor wenigen Jahren kreierte Weihnachtskarte für Bundesrat Guy Parmelin. «Die Karte wurde an Staatchefs wie Emmanuel Macron verschickt», erzählte Sophia Vonchristen stolz. Ihr war es wichtig aufzuzeigen, dass die ursprüngliche Idee letztlich in verschiedenen Variationen funktionieren muss: Social Media, Plakate, Giveaways oder Mailsignaturen. «Man muss in Kampagnen und Systemen denken.»
Dem Ruf gerecht geworden
Diese Denkart wird im HF Interactive Media Design perfektioniert. «Wir bilden Persönlichkeiten aus, die mit kreativer Intelligenz und Verantwortung inspirierende Lösungen für Menschen gestalten», sagt Rosa Maria Ventre, Lehrgangsleiterin IMD HF. Wer keine gestalterische Vorbildung vorzuweisen hat, muss zuerst den Kurs Design Essentials besuchen. Hier erhalten die Teilnehmenden einen Überblick über die Welt des Designs. Im obligatorischen Aufnahmegespräch wird dann entschieden, ob das Portfolio als ausreichend eingeschätzt wird oder ob der Portfoliokurs Creative Design besucht werden soll.
Bestens informiert verabschiedete Roland Müller die Teilnehmenden aus dem Forum 2.0. Die OBA-Ausgabe 2022 ist ihrem Ruf als vielseitige Messe gerecht geworden. Der Austausch, das Ausprobieren und Aha-Erlebnisse standen im Vordergrund. Und die Kreativität kam dank der Schule für Gestaltung auch nicht zu kurz.