Leitung
Markus Pawlick
Dauer
6 Semester, berufsbegleitend
Abschluss
Dipl. Produktdesigner*in HF, Industrial Design
Mit dem HF-Abschluss kannst du dich in Leeds für den Master anmelden.
Dieses Studium ist seit 2015 durch das SBFI anerkannt und befindet sich in der turnusmässigen Wiederanerkennung.
Das erwartet dich im Studium
Erfahrene Berufsleute werden dich als Dozierende begleiten und deine Mitstudierenden sind ebenfalls Berufsleute auf dem Weg zur Selbstständigkeit oder zum nächsten Karriereschritt. So lernt ihr auf Augenhöhe von und miteinander.
Du willst deinen Beitrag leisten, um Produkte im ganzen Produktezyklus sinnvoller zu gestalten und bist interessiert an sozialen und technologischen Entwicklungen der Zeit? Der Grossteil des berufsbegleitenden Studiums besteht aus Projektunterricht. Du wirst als Ergebnis immer etwas Konkretes, ein physisches Produkt, in den Händen halten. Dadurch baust du dir ein ansehnliches und wertvolles Portfolio auf. Insgesamt bietet die Weiterbildung eine breite Palette an Wissen und Fähigkeiten, um dich auf die vielfältigen Anforderungen als Industrial Designer*in vorzubereiten. Es werden sowohl konzeptionelle, kreative als auch technische Aspekte behandelt, um innovatives und funktionales Design zu entwickeln.
Ziele und Nutzen des Studiums
Dieses berufsbegleitende Studium hilft dir, nach einer handwerklichen Ausbildung, deinen Fokus für den nächsten beruflichen Schritt zu finden.
Wer sich beruflich neu orientieren möchte, der baut sich bei uns ein Netzwerk auf, sei es innerhalb der Klasse, mit den Dozierenden oder mit Unternehmen, bei denen wir in Projekten arbeiten. Dieses Netzwerk ist wichtig, weil in gestalterischen Berufen die persönliche gestalterische «Designhaltung» ein entscheidendes Kriterium für eine Anstellung im Designbereich ist.
Der Ansatz des «Materialgerechten Gestaltens» wird dich durch dein Studium begleiten, denn jedes Material hat seine Bedingungen. Welches Material sich wofür am besten eignet und warum lernst du in den Projekten. Du kannst dies auch konzeptionell begründen und vertreten. Als Studierender arbeitest du bereits während des Studiums in einem Unternehmen oder selbstständig und bist mit Fragen des Designs und der Gestaltung konfrontiert.
Am besten wirfst du einen Blick in den Fächerplan, den du im Downloadbereich findest.
Nach dem Studium
Als Industrial Designer*in arbeitest du in ganz unterschiedlichen Settings und bist vielfältig einsetzbar. Du kannst dich selbstständig machen, in die Designabteilung eines grossen, produzierenden Unternehmens gehen oder dir ein spezialisiertes Designstudio als neuen Arbeitgeber suchen.
Dadurch, dass du bei uns die verschiedenen Phasen des Designprozesses anwenden lernst, bist du als Projektleiter gefragt. Du wirst innovative und ästhetisch ansprechende Produkte entwickeln, die den Bedürfnissen der Nutzer*innen gerecht werden. In deinem jetzigen Unternehmen kannst du mehr Designaufgaben übernehmen und andere Kundensegmente betreuen.
Master in Leeds
Als Absolvent*in der Schule für Gestaltung St.Gallen hast du die Chance, nach Erhalt deines HF-Diploms einen Master in Leeds zu absolvieren. Hier erfährst du mehr.
Inhalte
Bildungsziele: Kernprozesse
- Aufgabenstellung/Briefing Dem Designprozess liegt in der Regel ein Briefing zugrunde, welches im Idealfall zusammen mit dem Kunden erarbeitet wird. Hier werden sämtliche Rahmenbedingungen, Anforderungen und Ziele des zu entwickelnden Produktes festgelegt. Absolvierende sind in der Lage, schon frühzeitig eine kritische Haltung einzunehmen, grundsätzliche Fragen zu stellen und vorausschauend Kosten, Arbeitsaufwand und Terminplanung abzuschätzen.
- Analyse/Recherche Die Analyse bestehender Produkte, Abläufe und Funktionen sowie des Produktumfeldes erfordert ein fundiertes Wissen der gestalterischen Zusammenhänge sowie ein Verständnis von Positionen und Entwicklungen im Industrial Design. Grundlage dafür sind Kenntnisse in Kunst-, Design- und Kulturgeschichte. Industrial Designer*innen nutzen sämtliche zur Verfügung stehende Medien zur Recherche. Sie stellen die Ergebnisse in einer Produktanalyse schlüssig dar und bringen diese in eine präsentierbare Form.
- Konzept/Idee Die Entwicklung eigenständiger Designkonzepte und die Ideenfindung bilden den eigentlichen Kernbereich des Industrial Design. Ausgebildete Designer*innen sind in der Lage, Kreativtechniken zu nutzen, um Ideen auch dann zu generieren, wenn die Muse einmal zu schlafen scheint. Materialexperimente, Versuchsanordnungen und Bearbeitungstests bilden die Grundlagen für neue Designlösungen. Sie beherrschen die zeichnerischen und handwerklichen Mittel, um Skizzen und erste einfache Handmodelle anzufertigen. Diese bilden dann die Entscheidungsgrundlage für die weitere Ausarbeitung.
- Entwurf/Modell In der Entwurfsphase werden die ausgewählten Ideen und Konzepte detailliert ausgearbeitet. Mit CAD und 3D Modellierprogrammen werden Pläne, Visualisierungen und Rohdaten für die Modellfertigung erstellt. Hierfür kennen Industrial Designer*innen die notwendigen Programme und die Konventionen des Planzeichnens. Form- und Funktionsmodelle zeigen Vor- und Nachteile der Entwürfe auf. In einem iterativen Prozess werden Konzept und Ideen immer wieder überprüft, in Frage gestellt und neu detailliert, bis die Anforderungen des Briefings optimal erfüllt sind.
- Ausführung/Prototyp: Industrial Designer*innen arbeiten mit Fachleuten aus den verschiedensten Bereichen zusammen. Diese werden möglichst früh, besonders aber in der Detaillierungsphase, beigezogen. Kommunikative Fähigkeiten, technisches Basiswissen und Verständnis für die ökonomischen Machbarkeiten sind hier unabdingbar für die Realisation eines Entwurfes.
- Realisation/Umsetzung Mit Produktionsbeginn ist der Hauptteil der Arbeit der Industrial Designer*innen getan. Trotzdem begleiten sie die weiteren Schritte der Produktion, Vermarktung und Verbesserung des Produktes auch nach dem eigentlichen Entwurfsprozess.
Bildungsziele: Unterstützungsprozesse und Kompetenzen
- CAD / 3D CAD Industrial Designer*innen stellen Konzepte und Entwürfe mittels CAD, 3D CAD und Bildbearbeitungsprogrammen dar. Sie fertigen Pläne und 3D-Modelle für die digitale Fertigung an und nutzen dafür neben herkömmlichen Werkzeugen und Maschinen CNC Fräsmaschinen, Laserschneidmaschinen und 3D Drucker.
- Kommunikation/Präsentation Der gesamte Designprozess ist in Phasen unterteilt, die immer wieder Präsentationen und den Austausch des Entwurfs mit allen beteiligten Fachleuten erfordern. Den Industrial Designer*innen kommen in diesen Gremien häufig eine Schlüsselposition zu, da sie zugunsten eines konsequenten Gesamtentwurfs die verschiedenen Fachbereiche koordinieren und abstimmen müssen. Fundierte Präsentationstechniken und Verhandlungsgeschick sind hier notwendig.
- Betriebswirtschaft/Marketing Absolvierende sind in der Lage, Offerten, Kostenvoranschläge und Schlussabrechnungen zu erstellen und sie kennen die administrativen Abläufe als Angestellte oder Unternehmer/innen. Sie unterhalten Werkstatt und Computersystem, dokumentieren abgeschlossene Projekte, akquirieren neue Projekte und unterhalten dafür Kundennetzwerke und Internetseiten. Sie kennen die Grundlagen von Musterschutz, Patentrecht, Versicherungs- und Vertragsrecht.
- Selbst-/Sozialkompetenz Da Industrial Designer*innen in der Regel in grössere Entwicklungsteams eingebunden sind, benötigen sie dafür ein gutes Zeitmanagement und das Einhalten von Abmachungen und Kostenvorgaben ist sehr wichtig. Um auch über längere Zeit Motivation und eine ausgeglichene Leistung zu bewahren, ist es wichtig, die eigene Arbeitsweise zu reflektieren und gegebenenfalls den Umständen anzupassen. Entscheidend ist auch, den eigenen Entwurfsprozess zu verstehen und die Möglichkeiten zu kennen, um sein eigenes Tun immer wieder zu verändern, anzuregen und zu entwickeln.
Aufbau und Arbeitsweise
Facts
Das Studium ist berufsbegleitend und dauert 6 Semester. Während der gesamten Weiterbildung ist eine nachweisbare Tätigkeit (angestellt oder selbständig) von durchschnittlich 50% in einem artverwandten Bereich erforderlich.
Der Unterricht findet immer freitags und samstags statt und beinhaltet drei Blockwochen, die der Themenvertiefung, interdisziplinärer Zusammenarbeit oder der Studienreise dienen.
Der Präsenzunterricht ist so aufgebaut, dass sich theoretische Inputs, praktische Einheiten und Atelierzeiten abwechseln und aufeinander beziehen.
Atelierzeit heisst nicht unterrichtsfreie Zeit. Je nach Projekt ist die Zeit für Arbeiten vor Ort oder in den Werkstätten zu mutzen.
Das Selbststudium ist in individuelle und angeleitete Zeiten eingeteilt, beide sind von dir zu dokumentieren. Die Student*innen sollten ca. 1,5 Tagen pro Woche für das zusätzliche Selbststudium einrechnen.
Diplomarbeit
Was, so schnell geht das? In deinem sechsten Semester steht die Diplomarbeit mit der Themensuche, deiner Ausarbeitung, dem Fachcoaching und der Präsentation im Fokus. Am Ende des 6. Semesters präsentierst du deine Diplomarbeiten einer externen Jury, die aus Fachpersonen aus der Wirtschaft und/oder von anderen Hochschulen besteht.