Gestalterischer Vorkurs Jugendliche

Ziel des Gestalterischen Vorkurses für Jugendliche (GVJ)?
Der gestalterische Vorkurs vermittelt eine breite, nicht berufsbezogene gestalterische Grund-ausbildung. Er ist ein Einführungsjahr, in dem das gestalterische Bewusstsein geweckt und zu eigenen gestalterischen Lösungen geführt wird. Darüber hinaus ist es ein Orientierungsjahr zur Abklärung von Begabungen und Neigungen für die Berufsfindung in den Bereichen Kunst, Ge-staltung und Design.

Bildungsziele:
Der Gestalterische Vorkurs Jugendliche der Schule für Gestaltung St.Gallen bietet die Möglich-keit, gestalterische Grundlagen zu erarbeiten, zu festigen und eine differenzierte Wahrnehmung zu üben.

Er hat zum Ziel, das selbständige, projektbezogene Arbeiten zu fördern und durch gestalterisch-künstlerische Prozesse zu begleiten. Die Schüler*innen erhalten eine konkrete Vorstellung von der Arbeit in gestalterisch-künstlerischen Berufsfeldern. Sie können sich hinsichtlich ihrer Be-rufswahl orientieren und ihre Vorstellungen und Ziele präzisieren und überprüfen. Die Lehr- und Lernformen des Vorkurses stärken Selbstständigkeit, Individualität und Eigenverantwortung und fördern die Teamfähigkeit.

Welche Vorteile bringt der Vorkurs?
Insgesamt bietet der Gestalterische Vorkurs jungen Menschen, die sich auf ihre zukünftige Ausbildung vorbereiten, vielfältige Möglichkeiten, ihre kreativen Fähigkeiten zu entwickeln und eine solide Grundlage für eine erfolgreiche berufliche Laufbahn im gestalterischen Bereich zu legen:

• Kreativer Freiraum: Im Rahmen des Vorkurses haben die Jugendlichen die Möglichkeit, ihr kreatives Potenzial zu entfalten und vielfältige Gestaltungsideen zu erkunden.
• Portfolioentwicklung: Die Erstellung eines persönlichen Portfolios mit eigenen Arbeiten während des Vorkurses kann bei zukünftigen Bewerbungsprozessen hilfreich sein.
• Vorbereitung auf eine Lehre: Wenn eine Lehre in einem gestalterischen Berufsfeld ange-strebt wird, ist der Vorkurs eine hervorragende Basis. Oft wird er sogar vom Betrieb vo-rausgesetzt.
• Erlernen von Gestaltungssoftware: Der Vorkurs vermittelt Grundkenntnisse im Umgang mit wichtigen Gestaltungsprogrammen wie Adobe Photoshop, Illustrator und InDesign, die in vielen gestalterischen Berufsfeldern von Bedeutung sind.
• Orientierungshilfe bei der Berufswahl: Der Vorkurs kann dazu beitragen, dass die Teil-nehmenden ihre Interessen und Fähigkeiten im Bereich Design besser kennen lernen und so eine fundierte Entscheidung für ihre berufliche Zukunft treffen können.
• Praktische Erfahrungen: Die Teilnahme an realen Gestaltungsprojekten während des Vor-kurses ermöglicht eine praxisnahe Vorbereitung auf die spätere Ausbildung.

Welche Fächer werden unterrichtet?
Zeichnen (Z), Farbe und Form (FF), Zeichnen, Farbe und Form (ZFF), Digitale Gestaltung (DG), Fotografie (FOTO), Dreidimensionale Gestaltung (3D), Atelier (ATEL), Kunstbetrachtung (KB), Kontext Kunst (KK), Text (TEXT), Typografie (TYPO), Bewerbung und Präsentation (BP), Animation (AN), Video (VID), Fachübergreifendes Projekt (FP), Wahlprojekt 1,2,3 (WP), Klassenprojekt (KP), Selbständige Projektarbeit (SPRO), Lager (LAGER), Künstlerische Drucktechniken (KDT)

Welche Inhalte / Fächer umfasst der Vorkurs?

Zweidimensionales Gestalten

• Zeichnen, Form, Farbe
• Natur- und Objektstudien
• Illustration
• Malerische Prozesse
• Komposition
• Künstlerische Drucktechniken
• Schrift und Kalligrafie

Digitale Medien

• Fotografie und Bildbearbeitung
• Digitale Zeichen- und Maltechniken
• Film und Video
• Typografie und Layout
• Bewerbungsschreiben/Portfolio

Dreidimensionales Gestalten

• Auseinandersetzung mit dem Raum
• Materialien und Techniken

Kunstbetrachtung und Text

• Kunst- und kulturgeschichtliche Betrachtungen
• Museums- und Galeriebesuche
• Sprache und Ausdruck

Bewegung

• Performance und Theater
• Tanz und Musik

Projektwochen

• Eigene Projekte entwickeln
• Projektwochen
• Arbeitswoche/Lager     

Hat man während des Vorkurses auch «normalen» Unterricht?
Die einzelnen Fächer des Vorkurses wurden oben kurz beschrieben. «Klassische» Schulfächer wie Fremdsprachen, Mathematik, Chemie etc. werden im Vorkurs nicht unterrichtet. Der Fokus liegt ganz auf den kreativen Inhalten.

Werden die Fächer Mathematik/Deutsch/Französisch als Wahlfächer angeboten? Wenn ja, auf welchem Niveau?
Nein, diese Fächer werden nicht als Wahlfächer angeboten. Die GBS bietet jedoch Vorbereitungskurse für die BMS/FMS-Prüfung an. Das Angebot und weitere Informationen findest du hier.

Es gibt weitere Angebote an Kursen für Lernende, die auch Schülerinnen und Schüler des Vorkurses zugänglich sind. Dieses Kursangebot ist für Lernende kostenlos. Es gibt Kurse in verschiedenen Bereichen wie z.B. Förderkurse, Deutschkurse oder Gestaltungskurse. Hier geht es zum Angebot.

Was wird im Vorkurs gemacht?
Im Gestalterischen Vorkurs werden verschiedene Fächer unterrichtet, die ein breites Spektrum an Arbeiten und Aktivitäten abdecken. Für die genauen Inhalte kann im Sekretariat der gedruckten «Vorkurs-Lehrplan» angefordert werden. Hier eine kurze Zusammenfassung:

• Farbe und Form: Im Fach Farbe setzen sich die Teilnehmenden mit der Maltechnik, Farbtheorie und Farbharmonie auseinander und wenden dieses Wissen in gestalterischen Projekten an. Das Fach Form umfasst die Grundlagen der Gestaltung, wie Komposition, Bilderfindung und experimentelles Arbeiten in Gestaltungsprojekten.
   
• Zeichnen: Hier werden zeichnerische Fertigkeiten entwickelt und verschiedene Zeichentechniken erforscht. Die Arbeit basiert hauptsächlich auf Beobachtung.
   
• 3-Dimensionales Gestalten: In diesem Fach geht es um das Entwerfen und Gestalten von dreidimensionalen Objekten.
   
• Digitale Gestaltung: Die Teilnehmenden lernen den Umgang mit Design-Software wie Photoshop, InDesign und Illustrator, um Layouts und visuelle Inhalte zu erstellen.
   
• Fotografie: Fotografie umfasst das Erlernen fotografischer Techniken und die Gestaltung visueller Inhalte durch Fotografie.
   
• Typografie und Text: Hier werden Schreib- und typografische Fähigkeiten entwickelt.
   
• Kunstbetrachtung: Das Fach Kunstbetrachtung widmet sich der Analyse und dem Verständnis von Kunstwerken und Kunststilen.
   
• Projektunterricht: Projektunterricht bietet die Möglichkeit, verschiedene kreative Projekte zu planen und durchzuführen und führt gegen Ende des Schuljahres zu einer eigenständigen Projektarbeit.
   
• Künstlerische Drucktechniken: Hier lernen die Teilnehmer verschiedene Drucktechniken kennen und können diese in ihren Arbeiten anwenden.
   
• Animation: Die Grundlagen der Animation werden erlernt und in einfachen GIFs und Kurzanimationen umgesetzt.
   
• Atelier: Dieser Bereich wird laufend ergänzt und aktualisiert. Die Lehrerinnen und Lehrer stehen in engem Kontakt mit der Klasse und gehen auf aktuelle Bedürfnisse und Themen ein.
   
• Bewerbung und Präsentation: Kennenlernen verschiedener Texte und Möglichkeiten der Bewerbung und Dokumentation. Vorbereitung von Texten und Dokumentation von Vorgängen für eine Website. Im Bereich Präsentation werden mit theaterpädagogischen Mitteln Auftrittskompetenz und Präsentationstechniken geübt.

Insgesamt bietet der Gestalterische Vorkurs eine breite Palette von Fächern und Aktivitäten, die darauf abzielen, die kreativen Fähigkeiten und das gestalterische Wissen der Teilnehmenden zu fördern und ihnen eine solide Grundlage für ihre gestalterische Ausbildung zu vermitteln.

Geht es im Gestalterischen Vorkurs grundsätzlich um Kreativität?
Ja. Im Gestalterischen Vorkurs liegt ein grundlegender Schwerpunkt auf der Förderung von Kreativität und handwerklichem Gestalten. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, ihre kreativen Fähigkeiten zu entwickeln, verschiedene gestalterische Ideen zu erkunden und gleichzeitig handwerkliche Fertigkeiten zu erlernen.

Ein persönliches Portfolio mit eigenen Arbeiten wird erstellt und Grundkenntnisse im Umgang mit Design-Software werden vermittelt. Dieser Ansatz ermöglicht es den Teilnehmenden, ihr kreatives Potenzial zu entfalten, handwerkliche gestalterische Fertigkeiten zu erwerben und sich auf eine erfolgreiche gestalterische Karriere vorzubereiten.

Kann man sich auf ein bestimmtes Fach fokussieren?
Die Grundlagenfächer sind am Anfang für alle gleich. Im Laufe des Schuljahres kann man sich durch projektbezogenes Arbeiten auf bestimmte Themen oder Techniken fokussieren.

Wird im Vorkurs auch mit den Adobe-Programme gearbeitet?
Ja, im Fach Digitale Gestaltung werden Adobe-Programme (wie Photoshop, InDesign und Illustrator) unterrichtet. Für Videoprojekte werden zusätzlich Schnittprogramme und für Animationen entsprechende Animationssoftware eingesetzt. Zusätzlich wird im Vorkurs mit Procreate auf dem iPad gearbeitet.

Was sind die Zulassungsbedingungen?

• Die Teilnehmerzahl ist auf 54 Personen in drei Klassen begrenzt.
• Aufnahmekriterien: Direkt im Anschluss an die abgeschlossene Volksschule.
• Der Gestalterische Vorkurs für Jugendliche kann nicht als zweites Brückenangebot absolviert werden. Über Ausnahmen entscheidet das Amt für Berufsbildung.
• Bestandenes Aufnahmeverfahren
• Erfüllung der allgemeinen Aufnahmebedingungen eines kantonalen Brückenangebotes.
• Die Probezeit dauert ein Quartal (10 Wochen) nach Schulbeginn.

Gibt es eine Altersgrenze für die Aufnahme?
Die Altersgrenze für die Zulassung liegt bei 21 Jahren.

Wie hoch sind die Anforderungen im Gestalterischen Vorkurs?
Der Gestalterische Vorkurs dient dazu, gestalterische Fähigkeiten zu entwickeln und zu fördern. Er richtet sich an gestalterisch begabte und motivierte Jugendliche und setzt die Bereitschaft und Fähigkeit zur intensiven Auseinandersetzung mit gestalterischen Themen in Theorie und Praxis voraus. Hier sind einige typische Anforderungen und Merkmale aufgeführt, die im Gestalterischen Vorkurs oft erwartet werden:

1.  Kreativität: Die Fähigkeit, kreative Ideen zu entwickeln und diese in praktische gestalterische Projekte umzusetzen, ist von grosser Bedeutung.

2.  Motivation: Die Bereitschaft, Zeit und Energie zu investieren, um gestalterische Fähigkeiten zu entwickeln und zu verbessern.

3.  Technisches Interesse: Technische Fähigkeiten oder Interessen in Bereichen wie Zeichnen, Malen, Fotografie, Grafikdesign oder ähnlichen Disziplinen sind von Vorteil.

4.  Kommunikationsfähigkeit: Die Fähigkeit, Ideen und Konzepte mündlich und schriftlich zu vermitteln, kann in gestalterischen Diskussionen und Projekten wichtig sein.

5.  Kritisches Denken: Die Fähigkeit, kritisch über gestalterische Entscheidungen nachzudenken und konstruktives Feedback zu geben und zu erhalten, ist oft erforderlich.

6.  Bereitschaft zur Zusammenarbeit: Einige Aufgaben beinhalten Gruppenprojekte, daher ist die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit anderen Teilnehmern wichtig.

7.  Aufnahmeverfahren: Das Bestehen des aufwendigen Aufnahmeverfahrens kann ein Hinweis darauf sein, dass diese Kriterien grundsätzlich vorhanden sind.

Wann ist Anmeldeschluss für die Aufnahmeprüfung?
Für die Prüfung im November: 20. Oktober
Für den zweiten Prüfungstermin: 28. Februar

Wie läuft das Aufnahmeverfahren / die Prüfung ab?
Das gesamte Aufnahmeverfahren gliedert sich in mehrere Teilaufgaben:

• Der 1. Prüfungsteil kann zu Hause in gewohnter Umgebung absolviert werden. Dieser besteht aus der Hausaufgabe, einer persönlichen Mappe und einem Motivationsschreiben.

• Die Hausaufgaben werden jeweils am 20. September auf der Webseite veröffentlicht.

• Der zweite Teil der Prüfung findet an der Schule für Gestaltung statt und dauert einen halben Tag. Es werden verschiedene Fachbereiche geprüft. Die Bewertung erfolgt durch Fachlehrpersonen.

• Der dritte Prüfungsteil ist ein Aufnahmegespräch. Das Gespräch findet nur auf Einladung statt und betrifft eine Bandbreite von Kandidaten, die eine Mindestpunktzahl erreicht haben.

Wie werden die Aufnahmeprüfungen bewertet?
Die Bewertung der Aufnahmeprüfungen erfolgt durch mehrere Fachlehrpersonen und folgt einem strukturierten Verfahren. Die Prüfungsergebnisse werden in der Regel wie folgt bewertet:

1. Einzelne Arbeiten: Die Prüfungsarbeiten, sowohl die Hausarbeiten, die während des Vorkurses angefertigt werden, als auch die Aufgaben, die vor Ort in der Schule bearbeitet werden, werden von den Fachlehrerinnen und Fachlehrern individuell bewertet. Dabei werden verschiedene Kriterien wie Kreativität, technisches Können und Umsetzung der Aufgabenstellung berücksichtigt.
2. Vergleich mit den anderen Teilnehmern: Die Bewertungen der einzelnen Arbeiten dienen dazu, die Leistungen der Bewerberinnen und Bewerber miteinander zu vergleichen. Daraus ergibt sich eine Rangliste nach Punkten, die zeigt, wie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Vergleich zueinander abschneiden.
3. Bewertung der Mappe: Die Mappe gibt den Prüfern einen zusätzlichen Einblick in die persönlichen Stärken und kreativen Fähigkeiten der Bewerberinnen und Bewerber.
4. Zusätzliches Gespräch: Ein weiteres Element des Aufnahmeverfahrens kann ein persönliches Gespräch sein. Dieses dient dazu, die Bewerberinnen und Bewerber besser kennen zu lernen und weitere Fragen zur Motivation und Eignung für den Vorkurs zu klären.

Die Kombination dieser Bewertungskomponenten hilft der Schule, eine fundierte Entscheidung darüber zu treffen, welche Bewerberinnen und Bewerber für den Gestalterischen Vorkurs geeignet sind.  Es ist wichtig zu beachten, dass das Ziel dieses Bewertungsprozesses darin besteht, talentierte und motivierte Schüler*innen auszuwählen, die das Potenzial haben, den Vorkurs erfolgreich zu besuchen und ihre gestalterischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln.

Worauf achtet die Jury bei der Aufnahmeprüfung?
Die Aufnahmeprüfung umfasst verschiedene Arbeiten und eventuell ein Gespräch (siehe Aufnahmeverfahren). Die Jury achtet dabei auf verschiedene Kriterien, um die Bewerber zu bewerten:

1. Kreativität: Wie originell sind die Ideen?
2. Zusammenhang und Thema: Gibt es ein klares Thema oder eine kreative Vision, die sich durch die Arbeiten zieht? Wirken die Arbeiten wie eine zusammenhängende Sammlung?
3. Präsentation: Achten die Bewerberinnen und Bewerber darauf, wie sie ihre Arbeiten präsentieren? Eine saubere und professionelle Präsentation ist wichtig.
4. Vielfalt der Arbeiten: Werden verschiedene Arten von Arbeiten gezeigt? Vielseitigkeit in Bezug auf Medien, Stile und Themen.
5. Konzeptionelles Denken: Können die Bewerberinnen und Bewerber ein Thema oder eine Idee entwickeln, umsetzen und kommunizieren?
6. Handwerkliche Fähigkeiten: Wie gut setzen die Bewerberinnen und Bewerber ihre Ideen um? Die Qualität der Ausführung ist wichtig.
7. Motivation und Leidenschaft: Wollen die Bewerberinnen und Bewerber wirklich am Vorbereitungskurs teilnehmen? Zeigen sie Begeisterung für das Gestalten allgemein?
8. Zukunftspläne: Haben die Bewerberinnen und Bewerber klare Ziele und Pläne für ihre gestalterische Zukunft? Wie kann die Schule sie dabei unterstützen?

Was muss man für die Aufnahmeprüfung können?
Für die Aufnahmeprüfung sind verschiedene künstlerische Fähigkeiten und Techniken erforderlich. Die Prüfung besteht aus zwei Teilen

Erster Teil (Zuhause): Dieser Teil der Prüfung bezieht sich auf die folgenden Fachbereiche:

• Zeichnen nach Beobachtung: Dies kann die Fähigkeit umfassen, realistische Darstellungen von Objekten oder Szenen zu zeichnen, wobei das Spiel von Licht und Schatten berücksichtigt wird. Hier wird oft mit Bleistift gearbeitet.
• Illustration: Die Fähigkeit, fantasievolle und erzählerische Illustrationen zu erstellen, kann in diesem Teil getestet werden. Dies umfasst das visuelle Erzählen von Kurzgeschichten. Dabei kann die Anwendung von Struktur als Stilmittel eine wichtige Rolle spielen.
• Farbe (Malerei): Hier geht es darum, mit Farbe und Pinsel zu arbeiten und gleichzeitig die Fantasie und Kreativität in der Bildgestaltung zu betonen. Die Fähigkeit, lebendige und ausdrucksstarke Bilder zu schaffen, ist entscheidend.
• Frei wählbare Technik: In diesem Bereich haben die Bewerberinnen und Bewerber die Möglichkeit, eine Technik ihrer Wahl zu präsentieren, die ihre persönlichen Stärken und Kreativität zeigt. Dies kann eine breite Palette von Techniken abdecken, von digitaler Kunst bis hin zu Collagen oder anderen gestalterischen Ansätzen.

Zweiter Teil (an der Schule für Gestaltung): Dieser Teil der Prüfung findet vor Ort statt und dauert einen halben Tag. In diesem Teil werden drei Fachbereiche geprüft, wobei eine Auswahl aus verschiedenen Optionen möglich ist. Hier einige Beispiele:

• Text: Fantasievolle und ausdrucksstarke Kurzgeschichten schreiben
• Zeichnen: Nach Beobachtung zeichnen (Farb- oder Bleistifte)
• Illustration: Illustrationen, die eine Geschichte erzählen (Fineliner)
• Farbe: Umgang mit Farbe und Pinsel oder anderen Techniken wie z.B. Collagieren
• Dreidimensionales Gestalten: Einfache dreidimensionale Objekte gestalten

Wie lange dauert die Aufnahmeprüfung?
Die Bewerber*innen haben ab dem 20. September des Prüfungsjahres Zeit (Dauer ändert sich je nach Anmeldedatum), um die Hausaufgaben zu lösen. Diese Hausaufgaben bestehen aus insgesamt 4 Aufgaben und werden auf unserer Webseite veröffentlicht.

Der halbtägige Prüfungsteil an der Schule findet Mitte November statt. Zusätzlich werden die Kandidatinnen und Kandidaten, abhängig von ihrer erreichten Punktzahl, zu einem kurzen Gespräch eingeladen. Dieses Gespräch dauert in der Regel etwa 10 bis 15 Minuten und findet am Samstag der Prüfungswoche statt.

Wann ist die beste Zeit, um die Aufnahmeprüfung abzulegen?
Es gibt zwei Termine für die Aufnahmeprüfung: Der erste Termin ist im November, der zweite im März. Die genauen Termine und Anmeldefristen werden auf unserer Website veröffentlicht. Es ist wichtig zu wissen, dass zum ersten Prüfungstermin in der Regel mehr Kandidaten im Verhältnis zur Gesamtzahl der Anmeldungen aufgenommen werden. Das bedeutet, dass im November von durchschnittlich 60 Anmeldungen je nach Jahr etwa 42 erfolgreich sind.

Am zweiten Prüfungstermin im März werden je nach Jahr etwa 12 von durchschnittlich 30 Anmeldungen aufgenommen. Die Chancen, im November aufgenommen zu werden, sind etwas grösser. Dies liegt daran, dass wir davon ausgehen, dass eine frühzeitige Anmeldung ein Anzeichen für eine hohe Motivation ist, den Vorkurs zu absolvieren. Wir schätzen diese Motivation und belohnen sie durch eine höhere Aufnahmequote im ersten Prüfungstermin.

Wie viele Schülerinnen und Schüler werden jedes Jahr aufgenommen?
Jedes Jahr werden 54 neue Schülerinnen und Schüler in den Vorkurs aufgenommen (3 Klassen zu je 18).

Kann man nach dem Aufnahmeverfahren wählen in welchem Jahr man den Vorkurs starten möchte?
Nein, die Aufnahme erfolgt grundsätzlich immer für das folgende Schuljahr. In seltenen, begründeten Ausnahmefällen kann der Eintritt auf das übernächste Schuljahr erfolgen. Dazu ist ein schriftlicher Antrag an das Prorektorat zu stellen.

Darf man schon in der 2. Oberstufe die Prüfung machen?
Nein, die Prüfung darf nur bei Eintritt in die 3. Oberstufe abgelegt werden.

Wird ein Vorbereitungskurs für die Prüfung empfohlen?
Der Besuch eines Vorbereitungskurses ist keine Bedingung für das Aufnahmeverfahren. Das regelmässige Üben im Vorfeld einer Aufnahmeprüfung wird aber empfohlen. Wer zu Hause oder in der Schule keine Gelegenheit dazu findet, kann im Rahmen eines Kurses sicherlich Defizite aufholen.

Gibt es einen Vorbereitungskurs für die Aufnahmeprüfung am GBS?
Die Schule für Gestaltung am GBS bietet regelmässig Vorbereitungskurse an. Dieser Kurs ist für junge Menschen, die sich kurz und intensiv auf eine gestalterische Prüfung vorbereiten möchten. Es werden verschiedene Techniken vermittelt und gestalterische Begriffe erklärt und vertieft.

Was kann man nach dem Gestalterischen Vorkurs machen?
Folgende Berufsmöglichkeiten sind nach dem Vorkurs denkbar:

• Gestalterische Berufslehren:
  Grafiker*in, Polydesigner*in 3D, Interactive Media Designer*in, Gestalter*in Werbetechnik, Goldschmied*in, Mediamatiker*in, Steinbildhauer*in, Textiltechnologe/Textiltechnologin Fachrichtung Design, Theatermaler*in, Keramiker*in, Glasmaler*in.

• Verwandte Berufe:
  Fotofachangestellte*r, Polygraf*in, Maler*in, Vergolder*in, Coiffeur/Coiffeuse, Schreiner*in, Zimmermann/Zimmerin, Landschaftsgärtner*in, Florist*in, Modellbauer*in, Bauzeichner*in, Carrosserielackierer*in, Zahntechniker*in, Orthopädie-Schuhmacher*in.

Für welche Berufe ist der Gestalterische Vorkurs notwendig?
Bei diesen Berufslehren ist der Vorkurs empfohlen (nicht Pflicht) aber viele Betriebe setzen ihn für eine Anstellung als Lehrling voraus:

• Goldschmied*in
• Steinbildhauer*in 
• Textiltechnologe/Textiltechnologin Fachrichtung Design
• Theatermaler*in, Keramiker*in, Glasmaler*in.

Wie hoch sind die Kosten / das Schulgeld pro Jahr?

• CHF 4'200.– für Teilnehmende aus dem Kanton St.Gallen.
• CHF 18'500.– für Teilnehmende aus anderen Kantonen, dem Fürstentum Liechtenstein und dem Ausland. Ausserkantonale Teilnehmerinnen und Teilnehmer erkundigen sich bitte bei den zuständigen Ämtern ihres Wohnkantons, ob eine Kostenbeteiligung oder Stipendien für den Gestalterischen Vorkurs St.Gallen gewährt werden.

Ausschlaggebend ist der Steuersitz der Eltern und nicht der Wohnort des Kindes (z.B. Wochenaufenthalte bei Verwandten oder Bekannten).

Zusätzliche Kosten (Änderungen vorbehalten)

• Gebühr Aufnahmeverfahren CHF 200.–
• Arbeitsmaterial zu Schulbeginn (gemäss Materialliste) ca. CHF 350.–
• Papierkosten ca. CHF 250.–
• Veranstaltungen: Exkursionen, Ausstellungen, evtl. Lager CHF 250 bis 500.–

Wie kann man einen Schulgelderlass beantragen?
Aus dem Merkblatt "Schulgelderlass in Brückenangeboten"

Allgemein

• Kosten für das Aufnahmeverfahren in den Gestalterischen Vorkurs für Jugendliche, Verpflegung, Lehrmittel (auch digitale), Exkursionen, Sonderveranstaltungen usw. müssen selbst bezahlt werden und sind vom Schulgelderlass und von Rückzahlungen ausgeschlossen.
• Ausserkantonale Teilnehmende können sich betreffend Kostenübernahme an ihren Wohnsitzkanton wenden.

Einreichung des Gesuchs
Das Gesuch muss spätestens 3 Monate nach dem offiziellen Schuleintritt mit den erforderlichen Beilagen eingereicht werden. Unvollständig ausgefüllte Gesuche werden retourniert. Fehlende Unterlagen werden nachgefordert.

Eigenleistung
Die Eigenleistung wird aufgrund der Steuerverhältnisse der Kindeseltern des Vorjahrs berechnet. Genauere Angaben finden Sie im Merkblatt Schulgelderlass (Link unten).

Aufenthaltsbewilligung

• Die Aufenthaltsbewilligung muss über den Schulbeginn hinaus gültig sein. Ist die Aufenthaltsbewilligung nicht für das ganze Schuljahr gültig, so kann bei Anspruch nur für das 1. Semester ein Schulgelderlass gewährt werden.
• Nach Verlängerung der Aufenthaltsbewilligung kann ein erneutes Gesuch um Schulgelderlass mit Kopie der verlängerten Aufenthaltsbewilligung eingereicht werden. Das Gesuch wird dann neu beurteilt.
• Die Übernahme der Kosten für Personen aus dem Asylbereich (Ausweis B Flüchtling oder F vorläufig aufgenommen), die einen Entscheid mit Bleiberecht haben, erfolgt durch das Sozialamt des Wohnorts.

Bezahlung der Rechnung

• Die Rechnung wird durch das Berufs- und Weiterbildungszentrum ausgestellt. Ein Gesuch um Schulgelderlass entbindet nicht von der Zahlungspflicht.
• Wenn die Rechnung nicht bezahlt werden kann, bevor ein Entscheid über Schulgelderlass vorliegt, kann nach Rücksprache mit dem kantonalen Berufs- und Weiterbildungszentrum eine Ratenzahlung vereinbart werden. Die maximale Zahlungsfrist beträgt 6 Monate.
• Die Nichteinhaltung der Zahlungsvereinbarung (Ratenzahlung) führt zum Schulausschluss. Sämtliche Kosten sind bis zum Datum des Schulausschlusses geschuldet.

Was geschieht mit den Kosten bei Nichtbestehen der Probezeit oder vorzeitigem Austritt:
Bei einem Austritt während der Probezeit erfolgt eine anteilsmässige Rückzahlung des Schulgelds direkt vom zuständigen kantonalen Berufs- und Weiterbildungszentrum.

Bei einem Austritt nach der Probezeit kann durch ein schriftlich begründetes Gesuch an das Amt für Berufsbildung eine Rückzahlung des Schulgelds beantragt werden. Die Rückzahlung wird nur gewährt, wenn ein vorzeitiger Eintritt in eine Lehre oder gesundheitliche Gründe oder ein Wegzug (abschliessende Aufzählung) geltend gemacht werden können. Bei freiwilligem Austritt nach der Probezeit (z.B. für Sprachaufenthalte) besteht kein Anspruch auf eine anteilsmässige Rückzahlung.

Auf der Webseite vom Kanton St.Gallen findest du die folgenden Infos und Dokumente

• Gesuch um Schulgelderlass Brückenangebote
• Merkblatt Schulgelderlass
• Muster Bestätigung Bruttoeinkünfte Quellensteuer (kann beim kantonalen Steueramt verlangt werden)

Kann das Schulgeld getrennt bezahlt werden, wenn die Eltern getrennt leben?
Ja, das ist möglich. Die Rechnung wird jedoch auf einen Namen (Vater oder Mutter) ausgestellt und dann getrennt per Post verschickt.

Ratenzahlungen werden auf Wunsch aufgeteilt. Jedoch sind auch diese nur auf eine Rechnungsadresse ausgestellt. Die Schule stellt zudem für die Steuerverwaltung einen Begleitbrief aus, um die abweichende Rechnungsadresse zu begründen.

Wann findet die nächste Informationsveranstaltung Gestalterischer Vorkurs Jugendliche statt?
Die Informationsveranstaltung findet jeweils Ende Februar, Anfang März statt. Das genaue Datum und die Uhrzeit werden auf unserer Website veröffentlicht. Es ist keine Anmeldung nötig.

Wann finden die nächsten Schnuppertage statt?
Pro Schuljahr finden zwei Schnuppertage statt. Jeweils im September und im März. Die genauen Daten und die Anmeldung werden auf unserer Website veröffentlicht.

Kann man ab der 1. Oberstufe schnuppern?
Ja, sofern freie Plätze vorhanden sind, ist Schnuppern ab der 1. Oberstufe möglich. Eine Anmeldung ist erforderlich und erfolgt über unsere Website.

Wie sind die Unterrichtszeiten?
Montag bis Freitag

• Vormittags: 8:20 Uhr bis 11:50 Uhr
• Nachmittags: 12:50 Uhr bis 16:10 Uhr

Wie viele Klassen gibt es?
3 Klassen mit jeweils 18 Schülerinnen und Schülern

Wann startet der Gestalterischer Vorkurs?
Jeweils im August

Gibt es gewisse Handhabungen mit Jugendlichen aus der Ukraine und allgemein Asylsuchende in Bezug auf die Aufnahmeprüfung (Übersetzung)?
Derzeit ist keine Übersetzung der Prüfungsunterlagen geplant. Es wird jedoch erwartet, dass die Teilnehmer Deutschkenntnisse auf mindestens dem Niveau B1 besitzen. Während der Prüfung dürfen die Teilnehmer bei Unklarheiten auf Englisch Rückfragen stellen, sofern ihre Deutschkenntnisse dafür nicht ausreichen. Für Hausaufgaben wird erwartet, dass sich die Jugendlichen bei Fragen in ihrem Umfeld (bei Betreuern oder Lehrpersonen) Unterstützung holen.

Ist es möglich, im Rahmen des Nationalen Zukunftstages den Vorkurs zu besuchen?
Nein, im Rahmen des Nationalen Zukunftstages ist es nicht möglich, den Vorkurs zu besuchen. Aber es gibt Schnuppertage, die speziell für Schülerinnen und Schüler ab der 1. Oberstufe durchgeführt werden. Die genauen Termine für diese Schnuppertage im September und März werden jeweils auf der Website veröffentlicht.

Welche Brückenangebote gibt es im Kanton St.Gallen?
Brückenangebote bereiten nach der obligatorischen Schulzeit auf eine berufliche Grundbildung vor. 

• Die Vorlehre ist ein kombiniertes Angebot mit einem Schul- und vier Praktikumstagen.
• Das Berufsvorbereitungsjahr ist ein schulisches Vollzeitangebot direkt im Anschluss an die Volksschule. Sie erhalten Hilfe und Unterstützung bei Fragen der Berufswahl und werden in Ihrer Sach-, Selbst- und Sozialkompetenz speziell gefördert und gefordert.
• Der Gestalterische Vorkurs für Jugendliche ist ein schulisches Angebot zur Abklärung der Begabung und Eignung für Berufe im gestalterischen Bereich. Sie können diesen nur mit einer bestandenen Aufnahmeprüfung besuchen.
• Der Integrationskurs ist ein Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene mit Migrationshintergrund, die intensiv die deutsche Sprache lernen möchten und die Voraussetzungen mitbringen, innerhalb von zwei Jahren in die Arbeitswelt oder in die berufliche Grundbildung eintreten zu können.

Darf ein zweites Brückenangebot besucht werden?
Gemäss den Richtlinien des Kantons ist der Besuch eines zweiten Brückenangebots nicht möglich. Wer bereits ein kantonales Brückenangebot absolviert hat, findet Informationen zu den Richtlinien der Brückenangebote auf der Webseite des Kantons St.Gallen. Interessenten mit abgeschlossener Sekundarstufe II (Lehre oder Matura) können sich bei unseren Gestalterischen Vorkursen für Erwachsene bewerben (Propädeutikum Vollzeit oder Teilzeit).

Ist der Vorkurs auch als Übergangsjahr für die FMS geeignet?
Der Gestalterische Vorkurs ist in erster Linie für motivierte Jugendliche gedacht, die eine Karriere im gestalterischen Bereich anstreben und sich für kreatives Arbeiten begeistern. Der Vorkurs hat das Ziel Schülerinnen und Schüler bei der Entwicklung ihrer kreativen Fähigkeiten zu unterstützen und sie auf eine erfolgreiche gestalterische Laufbahn vorzubereiten. Er ist jedoch nicht als Übergangsjahr für die Fachmittelschule (FMS) gedacht, sondern vielmehr als eine gezielte Vorbereitung auf gestalterische Ausbildungen. Die Schwerpunkte und Ziele des Vorkurses sind darauf ausgerichtet, die gestalterische Kreativität und handwerklichen Fertigkeiten zu fördern, was für den Eintritt in den gestalterischen Bereich von Vorteil ist.

Wenn die Absicht darin besteht, die FMS zu besuchen, wäre es ratsam, sich nach alternativen Vorbereitungsmöglichkeiten oder Übergangsjahren umzusehen, die speziell auf die Anforderungen der FMS zugeschnitten sind.