Das verspricht Building Information Modeling (BIM)
Building Information Modeling (BIM) wird immer mehr zum Erfolgsfaktor. Die digitale Arbeitsmethode schafft die im Arbeitsalltag gewünschte Transparenz. Im Interview erzählt Referent Simon Dilhas davon, dass während Bauprojekten noch zu selten digitalisierte Modelle zwecks Koordination ausgetauscht werden. «Dabei müsste nur eine, simple Frage gestellt werden…», sagt Simon Dilhas. Für seinen Kurs «BIM – Manager Ausbildung» kann man sich jetzt anmelden.
Mit BIM lassen sich schon früh in der Planung mögliche Konflikte aufzeigen und wichtige Schnittstellen erkennen. Die Baukaderschule St.Gallen trägt dem hohen Stellenwert von BIM Rechnung und bietet gleich drei Kurse an: «BIM – Grundlagen», «BIM – Einführung im Bauunternehmen» und «BIM – Manager Ausbildung». Simon Dilhas führt ab dem 7. Februar 2023 durch den Kurs «BIM-Manager».
Simon, was verspricht BIM?
Simon Dilhas, Dipl.-Ing Architektur und Kursleiter «BIM-Manager»: Oft verspricht BIM, dass alles besser wird. Leider! Im Moment muss BIM für alles herhalten und alles lösen, was früher schon nicht funktioniert hat. Aber: Ohne ein gutes Projektmanagement verändert BIM rein gar nichts. Das heisst, es braucht ein gutes Team, eine klare Bedürfnissabklärung mit den Bauherren, klare Ziele und man muss viel miteinander kommunizieren. Die Erfahrung zeigt, dass ein gutes Projektmanagement funktioniert.
Was meinst du damit genau?
Wenn ein sauberes Projektmanagement gelebt wird, dann verspricht BIM eine einfachere Kommunikation mittels Visualisierung und eine Effizienzsteigerung durch automatisierte Prozesse. In diesem Zusammenhang spreche ich auch gerne von Mitarbeitenden, die auf den Namen Algorithmus getauft sind. BIM steht zudem für bessere Projekte, weil die Leistungssimulationen optimiert werden. Letztlich führt BIM zu neuen Geschäftsmodellen, denn wenn ein Prozess, der früher Wochen gedauert hat, plötzlich in Minuten erledigt ist, macht eine Abrechnung nach Stundenaufwand keinen Sinn mehr.
Wie stark ist die Arbeitsmethode in der Schweiz verbreitet?
Nicht repräsentative Umfragen zeigen das folgende Bild: 90 Prozent der Planungsbüros haben eine BIM-fähige Software im Haus und 50 Prozent nutzen gewisse BIM-Aspekte dieser Software. Jedoch werden bei weniger als fünf Prozent aller Projekte Modelle zwecks Koordination ausgetauscht. Das ist eine grosse Diskrepanz. Dabei müsste nur eine, simple Frage gestellt werden: Können Sie mir bitte ein IFC-Modell senden?
Wo liegen die Berührungsängste seitens Bauunternehmen, BIM bei sich einzuführen?
Eine interessante Frage... Im Kurs BIM-Manager habe ich Besteller*innen, Planer*innen und Unternehmer*innen. Sie alle sagen von sich, dass sie bereit seien, BIM einzuführen. Es liege aber an den Partner*innen, die nicht liefern können. Das grösste Hindernis ist demnach, über den eigenen Schatten zu springen, zu testen und zu lernen. Es gibt aber auch die anderen Beispiele…
Ja bitte, erzähl davon.
Ein Baumeister in unserem Kurs erzählte davon, dass er seit einem Jahr bei jeder Offerte nach einem Modell fragt. In den meisten Fällen bekommt er auch eines. Diese Ad-hoc-Modelle nützen ihm, weil sie ihm ein besseres Projektverständnis innerhalb kürzester Zeit ermöglichen.
Im Kurs «BIM – Grundlagen» lernst du BIM verstehen und anwenden. Der Grundstein für das Arbeiten mit BIM im Arbeitsfeld wird gelegt.
Die Schulungsinhalte von «BIM – Einführung im Bauunternehmen» basieren auf dem Anwenderhandbuch des Schweizerischen Baumeisterverbandes (SBV). In diesem Kursangebot lernst du oder deine Mitarbeitenden, wie BIM im Unternehmen gewinnbringend eingeführt wird.
Und als «BIM-Manager» bist du in der Lage, Informationsanforderungen des Auftraggebers zu lesen und im BIM-Abwicklungsplan erstellen.