Die Appenzeller Bahnen bauen für die Zukunft – unser Student wirkt mit
Phasenweise wird rund um die Uhr gearbeitet: Auf der Linie Gossau - Appenzell – Wasserauen werden diverse Kunstbauten, Trassees und Perrons saniert, umgebaut und/oder neu gebaut. Mit Samuel Steingruber hat ein Student der Baukaderschule St.Gallen an der Planung dieses Bauprojekts der Appenzeller Bahnen mitgewirkt. Seine Klasse durfte die Baustelle besichtigen.
Die sechswöchige Totalsperrung auf der Linie der S23 Gossau – Appenzell – Wasserauen dauert noch bis und mit 1. Dezember 2023. Die Bauarbeiten wurden von den Bauplaner/-innen HF Studienrichtung Ingenieurbau genau verfolgt. Die Exkursion führte die Klasse zum spannenden Abschnitt zwischen Zürchersmühle und Urnäsch. Auf dieser Strecke werden Massnahmen zur Sicherung des Fahrbahntrasses umgesetzt. Das heisst, es werden rückverankerte Stützkonstruktionen und Bachdurchlässe gebaut. Phasenweise wird in drei Schichten gearbeitet (24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche), damit das Bauprogramm eingehalten werden kann.
Samuel Steingruber organisierte die Exkursion für seine Klasse Bauplanung HF. Die Baustelle kennt er sehr gut, denn er war für die Projektierung und die Plangenehmigung zuständig. «Meine Arbeit an diesem Bauprojekt ist mittlerweile abgeschlossen. Es hat Spass gemacht», fasst der Projektleiter PGV Fahrbahn der Appenzeller Bahnen zusammen.
Die Zusammenhänge besser erkennen
Welche Herausforderung hatte Samuel Steingruber zu meistern? Er hielt den Kontakt mit den Grundeigentümern und war dafür mitverantwortlich, alle Vorschriften einzuhalten (Gesetzte, Verordnungen, Richtlinien, fachtechnische Vorschriften). Die komplexe Aufgabe löste er auch dank der seit Sommer 2021 im berufsbegleitenden Studium gesammelten Erfahrungen: «Die Weiterbildung hat vor allem mein Verständnis für verschiedene Fachbereiche gestärkt. Ebenfalls erkenne ich die Zusammenhänge, die zwischen den Fachbereichen bestehen, noch besser.»
Beim sechswöchigen Bauprojekt werden auch die beiden Durchlässe des Tobel- und Gamstobelbachs ersetzt. Zwischen Waldstatt und Trüblirank werden neue Fundamente für die Fahrleitungserneuerung erstellt. Zusätzlich werden zwischen Jakobsbad und Wasserauen verschiedene Fahrbahnerneuerungen durchgeführt. Bestehendes Gleis wird entfernt, Schotter und Unterbau abgetragen und ein komplett neuer Aufbau erstellt.
Baupoliere/-innen besuchen das Servicezentrum
Die Baupoliere/-innen besichtigten mit Lehrperson Marcel Rechsteiner derweil die Baustelle für das ARGE Servicezentrum der Appenzeller Bahnen. Die Studierenden sahen, dass der Massivbau des Infrastrukturgebäudes weit fortgeschritten ist und die letzten Wände betoniert sind.
Das gesamte Bauprojekt besteht insgesamt aus drei Einzelbauten und soll nach zweieinhalbjähriger Bauzeit Ende 2024 eröffnet werden. Im Hauptgebäude befinden sich vier Gleise, eines ist die Waschstrasse und auf den anderen dreien werden Wartungen und Reparaturen der Züge vorgenommen. In den beiden anderen Gebäuden sind die Werkstätten für den Fahrleitungsdienst, Elektrodienst und Baudienst eingeplant. Auch an eine Begegnungszone für die Mitarbeitenden ist gedacht.