Die Traumkarriere von Keylor Navas ist für ihn möglich

Tobias Schwarz strahlt übers ganze Gesicht, wenn er über den Teamzusammenhalt bei den U16-Junioren des FC Wil, in seinem Lehrbetrieb Fortimo und in der Berufsschulklasse der Zeichner*innen Fachrichtung Architektur EFZ spricht. Mit viel Fleiss und Durchhaltewille kann er seine hohen Ziele sowohl auf dem Rasen als auch in der Baubranche verfolgen.
Das GBS St.Gallen unterstützt Sporttalente wie Tobias Schwarz dabei, die Berufslehre und die Trainings unter einen Hut zu bringen. Mehr Infos gibt es bei Dominic Götz und Larissa Müller.
Die Woche von Tobias Schwarz ist eng getaktet. Einerseits ist er Torhüter des U16-Nachwuchsteams des FC Wil. Dank einer Doppellizenz trainiert er jeden Dienstag neu auch mit der U16-Nachwuchsauswahl des FC St.Gallen. Insgesamt kommt er auf vier Trainings die Woche. «Natürlich bin ich nach dem Meisterschaftsspiel am Wochenende erschöpft, aber am Montag bin ich wieder fit», sagt Tobias. Als Zeichner Fachrichtung Architektur EFZ arbeitet er von Montag bis Mittwoch, ehe er für den Rest der Woche die Berufsschule in den Räumlichkeiten der Baukaderschule St.Gallen besucht.
Dort ist er vom normalen Sportunterricht dispensiert, weil ihn das Förderprogramm Leistungssport der St.Galler Berufsfachschulen entlastet. Er absolviert während dieser Unterrichtszeit ein Krafttraining, das auf die athletischen Anforderungen des Fussballs zugeschnitten ist. Dieses spezifische Training unterstützt ihn dabei, auf den Spuren seines Vorbilds Keylor Navas zu wandeln.
Champion mit Real Madrid
Der Nationaltorhüter von Costa Rica hat zwischen 2014 und 2019 über 100 Spiele für Real Madrid bestritten. Er gewann drei Mal die Champions League und darf sich einen spanischen Meistertitel auf seine Visitenkarte schreiben lassen. «Er hat es trotz seiner eher kleinen Körpergrösse ganz nach oben geschafft. Er ist ein Kämpfer», lobt Tobias, der mit Sportlehrer Dominic Götz eine direkte, wertvolle Ansprechperson hat.
Götz informiert die Lehrpersonen unkompliziert über Absenzen, wie Tobias’ bevorstehende Trainingslager in Marseille und Barcelona. Den Unterrichtsstoff wird der Torhüter auch dank der digital zur Verfügung stehenden Unterlagen nachholen.
Verschiedene Wege…
Von der Persönlichkeit her eifert Tobias Tottenhams Starspieler Son nach. Gestartet war der Thurgauer ursprünglich denn auch als Feldspieler. Zwischen die Pfosten stand er, weil keine Torhüter verfügbar waren. Dieser zufällige Wechsel sagt ihm nach wie vor zu: «Torhüter ist eine der schwierigsten Positionen im Fussball. Mir gefällt es sehr, ein sicherer Rückhalt fürs Team zu sein.»
In die Lehre ist Tobias letzten Sommer als Zeichner Fachrichtung Architektur EFZ bei der Immobilienagentur Fortimo gestartet. Als Informatiker schnupperte ich aber ebenfalls, auch weil mein Vater in dieser Branche tätig ist. Jetzt habe ich als Zeichner eine ideale Mischung.» Er arbeitet nicht nur im Büro, sondern besucht auch die Baustellen von Fortimo.
…gleiche Teamwork-Werte
Seine Träume wird Tobias nicht alleine erreichen, dem ist er sich bewusst. Wie wichtig ein funktionierendes Team ist, begleitet ihn in all seinen Tätigkeitsbereichen. Die Berufsschulklasse harmoniert aus seiner Sicht sehr gut: «Wir haben gut zusammengefunden. Es macht viel aus, welche Charakteren in einer Klasse sind.»
Im Lehrbetrieb wird der Teamgedanke ebenfalls hoch gewichtet. Bei Fortimo stehen verschiedene Gruppenräume zur Verfügung, um gemeinsam an Projekten zu arbeiten und sich auszutauschen. «Jede und jeder sagt seine Meinung. Wir hören uns gegenseitig zu», erklärt Tobias.
Dasselbe gilt in den Garderoben des FC Wil und des FC St.Gallen. Alle Mitspieler würden das gleiche Ziel verfolgen: Auf dem Platz gewinnen und Fussballprofi werden. Umso stolzer ist Tobias deshalb auf eine während der ersten Saisonhälfte gezeigten Reaktion. Auf die 0:11-Niederlage im Cup gegen Red Star Zürich folgte wenige Wochen später ein 2:1-Erfolg über denselben Gegner. «Ein schöner, hart erkämpfter Moment. Ohne eine starke Teamleistung, wäre das nicht möglich gewesen.»
Tobias Schwarz kann sich dank dem Förderprogramm auf diese Momente des Spitzensports und gleichzeitig auch auf die berufliche Ausbildung konzentrieren. Es ist ein Privileg, dass er schätzt: «Ich will nicht ohne Ausbildung dastehen. Momentan habe ich als Zeichner Fachrichtung Architektur EFZ und im Fussball alle Optionen.»