Ein wertvolles Stück in der Olma-Plakat-History
Die Olma lädt dieser Tage zum farbenfrohen Volksfest. Präsentiert wird das pandemiebedingt bisher unveröffentlichte Siegerplakat aus dem Jahr 2020. «Für Pia Niebling und mich ist es eine besondere Ehre, den traditionsreichen Wettbewerb gewonnen zu haben. Das Olma-Plakat ist ein Stück Schweizer Kulturgut», sagt Philip Kerschbaum, Gastdozent der Höheren Fachschule für Gestaltung und Präsident des Vereins Alumni HF KGD. Interessierte können sich das Plakat mit Mail an olma@olma-messen.ch sichern. Eine limitierte Auflage ist vom 13. bis 23. Oktober an der Olma-Informationsstelle in der Halle 2.1 verfügbar.
Milch inszeniert, auf frischem und natürlichem Grün. Das Olma-Plakat 2020 des Design-Studios Modo bildet das elementare Produkt der Schweizer Landwirtschaft mit einer mitreissenden Dynamik ab. Damit haben Pia Niebling und Philip Kerschbaum die Jury bereits vor gut zwei Jahren überzeugt. Jetzt ist das Werk endlich auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. «Es freut uns riesig, dass wir den traditionsreichen Plakatwettbewerb der Olma gewonnen haben», sagt Pia Niebling, Mitinhaberin der Modo GmbH. Das lebensfrohe Design habe eine würdige Bühne verdient, findet Katrin Meyerhans, Bereichsleiterin Messen der Olma Messen St.Gallen.
Philip Kerschbaum, Co-Inhaber von Modo, ergänzt: «Es macht uns stolz, dass sich unser Plakat nun offiziell in die Plakatgeschichte der Olma einreiht». Diese Plakattradition reicht weit zurück. Seit fast 80 Jahren verleihen Grafiker/innen, Künstler/innen und Fotograf/innen dem Zeitgeist Ausdruck und gestalten die Sujets. «In die History der Olma-Plakate reihen sich grosse Koryphäen», sagt Kerschbaum. Entsprechend gross ist der Stellenwert der Plakate bei Gestalter/innen und Designaffinen in der Region. Ein paar der klingenden Namen: Alois Carigiet, Walter Burger, Hans Falk, Pierre Gauchat, Hans Krüsi, Romano Chicherio, Robert Geisser, Ruedi Külling oder Niklaus Troxler.
«Ich bin ein Olma-Kind»
Das Olma-Plakat hat seit Jahrzehnten die gleiche Aufgabe zu erfüllen: Es muss auffallen, einzigartig sein und die Themen Landwirtschaft und Ernährung transportieren. Für Kerschbaum war es eine Freude, von den Organisatoren zum Wettbewerb eingeladen worden zu sein. «Ich bin ein Olma-Kind und identifiziere mich stark mit der Messe. Auch in meinem Umfeld ist der Anlass tief verwurzelt», erklärt der Gastdozent an der Höheren Fachhochschule der Schule für Gestaltung. Umso grösser war das Hadern, als die Olma 2020 wegen Corona nicht stattfand. «Nicht einmal der zweite Weltkrieg konnte eine Durchführung der Olma verhindern. Aber Corona hat die gesamte Eventlandschaft auf den Kopf gestellt.»
Mittlerweile ist bekannt, dass sich Pia Niebling und Philip Kerschbaum mit ihrem Sujet im Januar 2020 gegen fast 40 andere Sujets von vier Agenturen aus dem Raum Zürich, Graubünden und St.Gallen sowie der Fachklasse Grafik St.Gallen durchgesetzt haben. Es handelt sich um einen honorierten, geladenen Wettbewerb. «Wir können voller Stolz sagen: Hey, wir haben gegen sehr renommierte Agenturen reüssiert», so Kerschbaum.
Pia Niebling und Philip Kerschbaum über ihr Olma-Plakat 2020
«Das Sujet 2020 wirkt frisch, fröhlich, freundlich. Es ist dynamisch und einfach lebensfroh. Ein Treffpunkt mit hoher Vitalität. Zusammenkommen, Spass und Freude haben. Die Milchwirtschaft ist der wichtigste Sektor der Schweizer Landwirtschaft. Milch ist ein elementares Produkt, welches in vielen weiteren Nahrungsmitteln weiterverarbeitet wird. Dabei repräsentiert das Nahrungsmittel nicht nur Tiermilch sondern auch pflanzliche Produkte wie Hafer- und Sojamilch. Das Grün steht für die Natur. Grün-Weiss erinnert aber auch an die St.Galler Farben und es sind die Olma-Farben schlechthin. Das Sujet hat eine moderne, zeitgemässe Ausstrahlung, die zu dieser traditionsreichen Messe passt.
Das Schriftbild ist sehr plakativ und durch die freie Anordnung und Überlagerung der Elemente doch verspielt. Bei der Umsetzung des Plakates arbeiteten wir mit dem Fotografen Jürg Thalmann (ehemaliger Lehrgangsleiter HF Fotografie) zusammen, der mit seiner Kamera unsere Idee – den Schwebezustand der Milch – perfekt einfangen konnte. Durch die Bewegung der Milch entsteht ein lebendiges Bild, welches sich ideal für jedes Medium eignet.»
Kreativküche GBS St.Gallen
Der Nachwuchs der Fachklasse Grafik kreiert immer wieder erfolgreiche Sujets. Bestes Beispiel dafür ist das von Gabriel Grüter gestaltete Plakat im Jahr 2010. Er gewann damit sogar den Preis der APG.
Ein Blickfang war auch das Olma-Jubiläumsplakat 2017 mit einem geschnitzten Holzchüeli. Gestaltet hat es Rachel Kühne aus Uznach. Ihr erster Entwurf zeigte ein Kind, das mit Holztieren spielt. Mit jedem Arbeitsschritt veränderte sich das Sujet. Um dem Plakat eine klare Aussage zu geben, reduzierte sie die Szenerie auf ein einzelnes Holztierchen.
2023 kehrt der prestigeträchtige Plakatwettbewerb für die 80. Olma zurück. Wir dürfen gespannt sein, was aus der Kreativküche des GBS St.Gallen eingereicht wird.