#sanktdigital: Katze Thomas ist der Star
Am Bahnhof St.Gallen erlebten die Pendler/innen die Möglichkeiten der Digitalisierung hautnah mit. Mittendrin am Ostschweizer Digitaltag: Die Schule für Gestaltung mit dem Lehrgang HF Interactive Media Design. Sogar Journalisten des Schweizer Radios SRF und von 20 Minuten schenkten dem Stand ihre Aufmerksamkeit. Oder präziser: Der Hauskatze Thomas. Der Infoabend für alle Lehrgänge der Schule für Gestaltung findet am 26. Oktober statt.
Unter dem Motto #sanktdigital lud der Verein «ITrockt!» ein und präsentierte ein überraschendes Programm, das die Digitalisierung greifbarer und den Fachkräftemangel in der ICT-Branche sichtbarer macht (Stichwort: Programm Digital Talents). «Der Digitaltag ist wertvoll, weil er die digitalen Kompetenzen, die es am Standort St.Gallen gibt, vor Augen führt», sagt Kathrin Lettner, Leiterin Abteilung Weiterbildung an der Schule für Gestaltung.
Am Bahnhof St.Gallen gab es Robotik-Anwendungen zu sehen, virtuelle Welte zu bestaunen und Talks zu Themen wie Künstliche Intelligenz oder Blockchain. Mitgestaltet wurde der Digitaltag durch die Partner von «ITrockt!»: der Stadt St.Gallen, der Fachhochschule OST, dem Verein IoT Ost, der Abraxas, Künstler/innen, Digitalprofis, Technologiespezialisten/innen und dem GBS St.Gallen. «Solche Anlässe sind auch immer gute Gelegenheiten, um Bekannte wiederzutreffen. Auch kann ein neues Netzwerk geknüpft werden», so Kathrin Lettner.
Ein Ehemaligentreffen am Bahnhof
Den Networking-Charakter lebte die Schule für Gestaltung bestens vor. Am Stand, den Sven Brugger (Absolvent HF Industrial Design) kreierte, wurde gezeigt, was Interactive Media Design ausmacht. Fabian Sommer erklärte seine tierische Abschlussarbeit und begrüsste auf den Feierabend hin seine ehemaligen Weggefährten/innen aus dem Lehrgang HF Interactive Media Design.
Bekannte Gesichter zu sehen, die diesen Sommer bei ihr abgeschlossen haben, freute Co-Lehrgangsleiterin Rosa-Maria Ventre. Den gesamten Digitaltag wertet sie als Erfolg: «Wir konnten unsere HF-Ausbildung Interactive Media Design an prominenter Lage bekannter machen. Super war, dass der Verein ITrockt! als übergeordneter Organisator federführend war und jeweils auch Gruppen mit eingeladenen Gästen zu den Ständen brachte.»
Radio SRF und 20 Minuten berichten
Fabian Sommer sieht das berufsbegleitende Studium als ideale Grundvoraussetzung, um als Gestalter im digitalen Bereich Fuss zu fassen. Dank dem Lehrgang HF Interactive Media Design sei man fit für die Zukunft. Wie lange gedruckte Werbung noch funktioniere, wisse man letztlich nicht.
Das Berufsfeld der Interaktiven Medien hingegen ist eine Wachstumsbranche, für die sich auch das Schweizer Radio SRF und 20 Minuten interessierten. Die Journalisten vergewisserten sich selbst, wie aus Bewegungsdaten einer gewöhnlichen Hauskatze abstrakte Kunstwerke entstehen. Fabian Sommer gelingt dies durch die visuelle Darstellung mittels Code.
Der Instinkt einer Katze
Wegen der experimentellen Herangehensweise hat Fabian Sommer der Prozess, der hinter solch einer Abschlussarbeit steckt, besonders gut gefallen. «Ich war frei und deshalb sehr motiviert. Im Berufsalltag sind die Rahmenbedingungen durch die Kundenwünsche stärker vorgegeben», vergleicht Sommer, der sich das Codieren mit p5.js aus der Javascript-Bibliothek selbst beigebracht hat.
Dass er sein Experiment mit seiner Katze durchführte, hat seine Gründe. Zuerst war Thomas für mehrere Tage nicht auffindbar, weshalb sich der Interactive Media Designer einen Tracker besorgte. «Dann habe ich festgestellt, dass ich diese Daten exportieren kann. Das ginge dank dem Flightradar zwar auch mit einem Flugzeug, aber eine Katze läuft nicht immer dieselbe Route.» Eine Katze folgt ihrem Instinkt, bewegt sich kreuz und quer und scheut keine Hindernisse. Während ein Hund oder eine Person eine Hauptstrasse oder einen Gartenzaun als Hindernis sehen, läuft die Katze unbeirrt weiter. «Katzen können sich sogar erlauben, durch Haustüre zu gehen, die einen Spalt weit offen sind. Diese vielen Zufälle machen die Datenauswertung so spannend.»
Mehr Interkation als bei diesem Projekt geht nicht, wie Fabian Sommer erklärt: «Hier interagiert die Katze, dann gibt es die Schnittstelle zu den Daten und letztlich macht eine Computer-Katze Bilder für Menschen.» Diese Bilder könnten geradezu auch in einer Galerie hängen. Umso schöner ist es, dass sie als Blickfang ihren Teil dazu beitrugen, die Digitalisierung am St.Galler Digitaltag erlebbar zu machen.