So gelingt das Kunstwerk mit der Tufting-Gun
Auf Social Media ziehen immer mehr Videos über Tufting-Werke in den Bann. Im Kurs Tufting der Schule für Gestaltung St.Gallen bringt Giulia Stamm den Trend näher. «Von mir erhalten die Teilnehmenden Materialtipps und ich diskutiere mit ihnen über ihre Design-Ideen», schildert die Bachelor-Absolventin in Kunstvermittlung.
Corona. Die Pandemie liess die Menschen auch unbekannte und kreative Wege suchen, um die eigenen vier Wände zu gestalten. Tufting bietet die Möglichkeit, Teppiche und Textilkunstwerke zu schaffen. Diese eignen sich nicht nur für Wohnungen, sondern auch hervorragend für Social Media. «Tufting ist zu einem Phänomen auf TikTok, Instagram oder Pinterest geworden. Der Prozess und das Endresultat faszinieren», erklärt Giulia Stamm, Kursleiterin an der Schule für Gestaltung St.Gallen.
Auf TikTok haben alle Videos mehr als 4,5 Milliarden Aufrufe, die weltweit unter #tufting veröffentlicht wurden. In ihrem Tageskurs beginnt Giulia Stamm von Grund auf zu erklären, wie Tufting mitsamt dem Material funktioniert. Sie vergleicht die Tufting-Gun mit einer Nähmaschine: «Wir halten die Nähmaschine sozusagen in der Hand und nähen nicht von oben nach unten. Die Fäden werden in das aufgespannte Gewebe eingeschossen und dann mit Belagskleber befestigt.» Den Farben und Formen sind keine Grenzen gesetzt.
Flauschige Keramikvasen
Für ihren Kurs hat sich Giulia Stamm auf vier Schwerpunkte festgelegt: Design entwerfen, Rahmen bespannen, Tuften und Rückseite bearbeiten. Das Einzige was die Teilnehmenden mitbringen sollen, sind möglichst viele Wollknäuel. Baumwolle, Wolle oder synthetische Wolle.
«Daheim haben es Hobbykünstler/-innen leicht, die Tufting-Technik zu üben. Eine Tufting-Gun kostet rund 250 Franken und der Rahmen kostet um die 100 Franken», rechnet Giulia Stamm vor. Sie selbst kam während ihres derzeitigen Masterstudium in Kunstpädagogik an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK zum ersten Mal mit der Tufting-Technik in Kontakt. «Mit meinen Teppichstücken habe ich auch schon Keramikvasen eingekleidet. Diese sind jetzt schön flauschig», so Giulia Stamm.
Mit ihren Kursbesucher/-innen bespricht sie deren Design-Ideen. Eventuell eignet sich sogar eine andere Technik dafür besser als Tufting. Giulia Stamm rät: «Man darf am Anfang nicht zu stark ins Detail versessen sein. Wer übt und intuitiv mit der Tufting-Gun umgeht, kommt ans Ziel.» Zur ersten Übungseinheit lädt Giulia Stamm in ihren Kurs an der Schule für Gestaltung St.Gallen. Jetzt anmelden.