Swiss Skills: Warum sich eine Teilnahme lohnt
Der Geschäftsführer zieht den Hut, die Eltern sind stolz und die Kollegen/-innen gratulieren: Die starken Leistungen an den Schweizer Berufsmeisterschaften Swiss Skills 2022 sorgen für Aufsehen. Die Gründe, weshalb sich junge Talente unbedingt anmelden sollten, liegen für die in Bern erfolgreichen Berufsschüler/innen des GBS St.Gallen auf der Hand. «Ich habe von der Teilnahme enorm profitiert», sagt etwa Colin Kühnis, Interactive Media Designer im vierten Lehrjahr.
Colin Kühnis hat sich im September mit den besten Interactive Media Designer/-innen gemessen und um den Sieg an den Swiss Skills gekämpft. Seine starke Leistung wurde mit der Silbermedaille und somit mit dem Vizemeistertitel belohnt. Insgesamt bejubelte das GBS St.Gallen elf Medaillen, darunter gleich sechs Mal Gold. Die Berufsmeisterschaft wurde für Tausende von motivierten jungen Fachkräften aus den verschiedensten Branchen zum unvergesslichen Erlebnis.
Zurück im Berufsschulzimmer im Riethüsli empfiehlt Colin Kühnis die Teilnahme weiter. Im Hinblick auf die Interdisziplinäre Projektarbeit sei es hilfreich gewesen, die Wettbewerbsaufgabe unter Zeitdruck zu lösen. «Das Zeitmanagement bereitete mir Mühe, jetzt konnte ich eine solche Übung durchspielen», erklärt der Interactive Media Designer. Er wisse nun, wie er sich verhält, wenn der Zeitdruck zunimmt. «Eine gute Planung ist alles!»
Eine grosse Arena statt kleiner Turnhalle
Colin Kühnis bewarb sich spontan für die Schweizer Berufsmeisterschaften: «Es war ein Deal mit meinem Chef. Er übernahm dafür die Kosten für die Schulreise nach Rotterdam.» René Eugster, Inhaber und Geschäftsführer der Agentur am Flughafen, zieht nun den Hut: «Wir sind stolz auf den jüngsten Berufsfachmann aus unseren Reihen. Zumal sich einmal mehr gezeigt hat, dass es sich lohnt, Lernende auf ihrem beruflichen Weg mit vollem Einsatz zu begleiten.»
Bevor Colin Kühnis sein Talent an den diesjährigen Swiss Skills unter Beweis stellen konnte, stand die Selektion durch Viscom, dem Verband für die Grund- und Weiterbildung und die Sozialpartnerschaft in der grafischen Industrie, an. Er meisterte diese Hürde und rechnete in Bern vielmehr mit einer kleinen Turnhalle, als einer Arena mit tausenden Zuschauern.
Neue Bekanntschaften
Überwältigt von dieser Kulisse waren alle Lernenden. Markus Schmid, Sieger bei den Köchen, etwa sagt: «Es war eine tolle Erfahrung, an den Swiss Skills unter Druck und vor Publikum eine starke Leistung abzurufen.» Goldmedaillen-Gewinner Julian Gemperli (Metallbauer) nimmt von seiner Teilnahme viele neue Bekanntschaften mit. Er habe viele Personen kennengelernt, die dieselbe Freude am Beruf haben.
Mentale Stärke ist gefragt
Gleichgültig ob Metallbauer, Koch oder Interactive Media Designer – die Teilnehmenden nutzten auch die Möglichkeit, ihren Beruf bekannter zu machen. Die vierjährige Berufslehre Interactive Media Designer/in EFZ und beispielsweise auch der berufsbegleitende HF-Lehrgang Interactive Media Design sind noch relativ jung. Die Kommunikation wird digitaler: Texte und Bilder werden durch Animationen und Videos ergänzt. Hinzu kommen immer anspruchsvollere Webseiten, Apps uns weitere Anwendungen.
Eine solche App galt es für Colin Kühnis während den Swiss Skills zu programmieren. Die Benutzenden konnten ein Login erstellen, Produkte hochladen und bei Bedarf verschenken. «Wir haben das Wireframing und das Design gemacht. Eigentlich alle Arbeiten rund um die App», erklärt Colin Kühnis. Eine solche Aufgabe hatte er sich insgeheim erhofft, denn sie bildete den Schwerpunkt des Unterrichts am GBS St.Gallen ab. Den Durchhaltewillen und die mentale Stärke im Allgemeinen haben sich Colin Kühnis und die anderen Teilnehmenden auch während den Swiss Skills angeeignet. Die in Bern gesammelten Erfahrungen möchte niemand missen.
Autoren: Zoe Mohni und Mike Gadient
Bild und Videos: Swiss Skills