Tageskurs Biodiversität: So gelingt eine Sandlinse

Biodiversität schafft Lebensraum! Im Tageskurs der Baukaderschule St.Gallen zeigen die Kursleiter Andreas Jakob und Christoph Sigrist auf, wie Tiere, Pflanzen und Insekten geschützt und gefördert werden können.
Die meisten einheimischen Wildbienenarten nisten in selbstgegrabenen Gängen im Boden. Ein sandiger Boden in sonniger Lage ist daher besonders beliebt – auch Ameisenlöwen, Ameisenjungfern und Feld-Sandlaufkäfer fühlen sich in Sandlinsen wohl. Im Kurs Biodiversität lernen die Teilnehmenden, wie man solche Sandlinsen auch im eigenen Garten oder sogar auf dem Balkon anlegen kann.
Im Garten des GBS-Schulhauses Bild sehen die Teilnehmenden, dass eine Sandlinse effektiver ist, wenn man am Rand Totholzstämme, Wurzelstöcke, Findlinge und unterschiedlich grosse Steine platziert.
Die Kursleiter Christoph Sigrist und Andreas Jakob geben laufend Tipps. So können beispielsweise Dornenzweige verhindern, dass die Sandlinse als Katzenklo missbraucht wird. Ausserdem muss die Sandlinse mit einer Drainage versehen werden, damit die Nester bei starkem Regen nicht unter Wasser stehen.
Die Kursleiter sind begeistert
Im Tageskurs verstehen die Teilnehmenden nicht nur, was Biodiversität bedeutet. Sie lernen, wie sie aktiv dazu beitragen können, Lebensräume für verschiedene Tiere zu schaffen. Sie erfahren, wie man zur Totholzstruktur kommt, wie man eine Wildhecke aufbaut und wie man Sandlinsen pflegt. Kursleiter Andreas Jakob schwärmt: «Das Thema Biodiversität zu vermitteln, ist mir eine Herzensangelegenheit.»
Der Kurs spricht Hauswarte/-innen, Mitarbeitende Gebäudeunterhalt und Werkhof sowie interessierte Personen an. «Ich finde die Vielfalt der Teilnehmenden grossartig. Beim letzten Mal hatten wir auch Entscheidungsträger von Gemeinden und Projektleiter dabei, die das Budget für solche sinnvollen Projekte freigeben», berichtet Andreas Jakob.
«Ich will es richtig machen»
Alle Beteiligten möchten etwas lernen, das sie direkt im Berufsalltag anwenden können. Martin und Seline, angestellt bei der Gemeinde Teufen AR, bezeichnen ihre Kursteilnahme als Horizonterweiterung. Und Teilnehmer Stefan erklärt: «Ich habe als Hauswart einer Schule die Möglichkeit, das Gelernte umzusetzen. Für den Kurs habe ich mich angemeldet, weil ich es richtige machen will – und nicht nur irgendwie.»
Die Hauptbotschaft des Kurses fasst Andreas Jakob so zusammen: «Getraut euch, ein Biodiversitäts-Projekt umzusetzen. Nur nichts zu machen, wäre der falsche Weg.» Bereits mit wenig Aufwand und einfachen Mitteln lässt sich viel erreichen.
Die wichtigsten Grundpfeiler
Was es für ein erfolgreiches Biodiversitäts-Projekt braucht? Unterschlupf, Nahrung und Fortpflanzungsmöglichkeiten. Das sind die wichtigsten Grundpfeiler. Im Kurs wurden den Teilnehmenden mehrere Möglichkeiten vorgestellt, die Tiere anzulocken. Die Wilde Karotte zieht beispielsweise Schmetterlinge und Wildbienen an. Christoph Sigrist rät: «Wählt Pflanzen aus, die der Umwelt nützen und euch gefallen. Dann haben alle etwas von eurem Engagement.»

