Was gute Klassenchefs/innen ausmacht
Mit einer Selbstverständlichkeit führte Severin Meyer durch eine Sitzung der Klassenchefs/innen der Technischen Abteilung. Der Automatiker im dritten Ausbildungsjahr moderierte gekonnt durch die Optimierungsvorschläge seiner Mitschüler/innen. Rund 60 Lernende waren anwesend und sorgten dafür, dass ihre Anliegen ans GBS St.Gallen besser vertreten sind.
Eigentlich lag Severin Meyer krank daheim im Bett. Das Coronavirus hatte just an jenem Tag zugeschlagen, als seine Automatiker-Berufsschulklasse den Klassenchef wählte. «Alle haben mich für diese Aufgabe vorgeschlagen», erinnert sich Meyer. Er nahm – wieder genesen – dankend an und hat klare Vorstellungen davon, was ein Klassenchef mitbringen muss: «Gut zuhören und aktiv nachfragen.»
Meyer ahnte damals noch nicht, welche Zusatzaufgabe auf ihn zukommt. Er vertritt seine Mitschüler/innen auch an einer Sitzung aller Klassenchefs/innen der Technischen Abteilung. Das erfordert Engagement, Interesse und Verantwortung – Kompetenzen, mit welchen die Teilnehmenden auch in ihrem Berufsalltag auftrumpfen können. «Die Schule ist an einem Austausch mit uns interessiert. Diese Chance müssen wir nutzen», appellierte Meyer als Sitzungsleiter an die anderen Klassenchefs/innen. Er erinnerte daran, dass die Lehrpersonen auf Anfrage eigens Zeit im Unterricht einräumen, um Anliegen aus der ganzen Klasse zu sammeln.
Mittagessen vorbestellen?
Zum dritten Mal haben ich die Klassenchef/innen der Technischen Abteilung zu einer gemeinsamen Sitzung getroffen. Der Hintergrund: Die Schülerinnen und Schüler sollen mehr einbezogen werden und über Lob sowie Verbesserungsvorschläge diskutieren. Die Klassenchef/innen bringen dabei die Anliegen aus ihrer Klasse in die Runde ein. Positiv beurteilt werden unter anderem die Software Nesa für die Schuladministration, der praxisorientierte Unterricht und die Mensa mampf, weil man dort auch mit selbstmitgebrachtem Essen willkommen sei.
Erwünscht werden künftig Polster für die zu harten Stühle in einzelnen Klassenzimmern und die Möglichkeit, das Mittagessen vorzubestellen. Die Wünsche wurden von Jürg Pfeiffer, Abteilungsleiter technische Berufe, entgegengenommen und er versicherte, sich ihnen anzunehmen. «Eine Vorbestellung über App ist eine tolle Aufgabe für unsere Automatiker/innen. Sie sollen diese mögliche Zeitersparnis prüfen», sagte er spontan.
«Dieser Austausch bringt allen etwas»
Severin Meyer bereitete sich seriös auf das Treffen vor und erstellte von sich aus eine Traktandenliste. Er ist der Meinung, dass künftig noch mehr Rückmeldungen aus den Klassen möglich sind: «50 von gut 80 Klassenchefs/innen haben die Umfrage ausgefüllt. Da ist noch Luft nach oben.» Dieser Austausch mit der Schule bringe allen etwas – und ihm als Sitzungsleiter noch einen zusätzlichen Mehrwert. Zwar hat er als Verkehrskadett schon einmal durch Kurse geführt, aber hier am GBS St.Gallen sei es nochmals eine andere, spannende Erfahrung. Zum Beispiel nimmt er für das nächste Treffen im November mit, dass er die Besprechung über MS Teams nur aufzeichnen kann, wenn er vorgängig die Erlaubnis bei den Teilnehmenden dafür eingeholt hat.