Wie viel Einfluss hat die Astrologie auf deine Partnerwahl?


«Ich suche nicht bewusst einen Partner nach Sternzeichnen oder Horoskop, aber wenn ich vergangene Partnerschaften reflektiere, erklärt das Horoskop vieles und es macht für mich Sinn, wer in meinem Leben war oder ist.»
Antwort der Pro-Interviewpartnerin auf die Frage «Glaubst du an den Einfluss der Astrologie auf Beziehungen?»
Überall im Alltag treffen wir Themen an, die mit Astrologie zu tun haben. Aber wie gehen wir mit ihnen um? Miriam Bachem ist als Sternzeichen Schütze und hat just in der Phase dieses Tierkreiszeichens (23. November bis 21. Dezember) besonders intensiv an ihrer Vordiplom-Arbeit gewirkt. Zum Abschluss des dritten Semesters Visuelle Gestaltung HF entwarf sie ein Pro- und Contra-Magazin zur Astrologie. «Ich glaube an astrologische Deutungen, betrachte sie aber kritisch. Es war sehr interessant, mich mit diesem Thema zu befassen», sagt Bachem.
Der Barnum-Effekt ist ihr im Verlaufe der Recherche besonders in Erinnerung geblieben. Vage und allgemeingültige Aussagen interpretieren wir so, dass sie passen. «Deshalb treffen Horoskope häufig auf mich zu», erklärt Bachem, die ursprünglich aus der Psychologie kommt und aktuell als agiler Coach bei der Migros arbeitet.

«Nein, ich glaube nicht an den Einfluss der Astrologie. Viel mehr Einfluss hat es beispielsweise, wenn jemand einen Namen hat, mit dem ich etwas Schlechtes assoziiere.»
Antwort der Contra-Interviewpartnerin auf die Frage «Glaubst du an den Einfluss der Astrologie auf Beziehungen?»
Das berufsbegleitende Studium Visuelle Gestaltung HF sprach Miriam Bachem sofort an: «Ich will mich im gestalterischen Bereich weiterbilden und in diesem Lehrgang wird neben dem Analogen auch das Digitale gefördert.» Die Betrachter/-innen ihres Magazins lässt Bachem in den Nachthimmel blicken. Was geschieht dort oben? Was ist wie zu deuten? Orientierung geben in Bachems Arbeit die zwölf Tierkreiszeichen, eine Art Koordinatensystem.
Das Magazin ist gleichzeitig auch ein Kalender, der in zwölf Themen aufgeteilt ist. Oder besser gesagt in Behauptungen wie «Der Krebs ist ein besonders guter Therapeut» und «Eine Beziehung zwischen Zwillinge und Fische ist zum Scheitern verurteilt.» Bachem erklärt ihr Konzept: «Du kannst den Kalender durchblättern oder eine beliebige Seite aufschlagen und auf den Tisch stellen. Das Magazin soll inspirieren und dazu ermutigen, sich mit einer gegenteiligen, unbekannten Haltung auseinanderzusetzen.»

Ja, Astrologie ist für mich eine Pseudowissenschaft. Astrologie beruht auf der Astronomie. Es gibt beobachtbare Phänomene am Himmel und es gibt Sterne und Sonnensysteme und so weiter. Aber das, was daraus abgeleitet wird, wirkt für mich nicht wissenschaftlich.»
Antwort der Contra-Interviewpartnerin auf die Frage «Ist Astrologie eine Wissenschaft?»
Dank den Einblicken der Interviewpartnerinnen sind es persönliche Magazininhalte, die nicht nur die eine Seite der Wahrheit beleuchten. Es gibt kein Richtig und kein Falsch. Vielmehr ist es spannend, zu erfahren, wie unterschiedlich Menschen das Thema Astrologie in ihren Alltag integrieren.
Um eine Nähe zu den Interviewpartnerinnen zu erzeugen, achtet Bachem genau auf die Bildsprache: «Es ist wichtig, dass ich sie in ihren Wohnungen fotografierte. Auf den Fotos habe ich ihrem Zuhause meinen persönlichen Touch gegeben und dabei auf die Details geachtet. Ohne zu viel preis zu geben.» Dieses Stilmittel hält die Spannung aufrecht und macht die Antwortgeberinnen noch interessanter.

«Ich habe allgemein sehr Mühe mit dem Wort Wissenschaft. Mir ist bewusst, dass wir Menschen viel erforscht und belegt haben und es Menschen gibt, die Fakten brauchen. Aber ich glaube, da ist noch mehr.»
Antwort der Pro-Interviewpartnerin auf die Frage «Ist Astrologie eine Wissenschaft?»