Das Netflix-Paradoxon gelöst – so wertvoll war das Coaching dabei

Streamingdienste liefern zwar Empfehlungen basierend auf dem Verhalten der Nutzer, jedoch mangelt es oft an einer genauen Anpassung an die individuellen Vorlieben und die jeweilige Stimmung. Die App von Interactive Media Designer HF Albert Gjergjaj ist darauf ausgelegt, Bedürfnisse der Nutzer zu erkennen. Während seiner Diplomarbeit an der Schule für Gestaltung St.Gallen half ihm Vasilis Kotarelas als Coach, die Idee kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Einer der meistgenannten Ratschläge der Studierenden an der Schule für Gestaltung St.Gallen ist, so früh wie möglich mit einer Semesterarbeit oder der Diplomarbeit zu starten. Albert Gjergjaj, Absolvent Interactive Media Design HF, erklärt weshalb: «Dadurch hast du genügend Zeit, um tief in das Thema einzutauchen und deine Arbeit schrittweise zu entwickeln. Du hast auch mehr Zeit, um mehrere Versionen auszuarbeiten. Das hilft, um das beste Ergebnis zu erzielen.»
Albert Gjergjaj empfand es als vorteilhaft, dass das Thema für die Diplomarbeit frei wählbar war. Er wusste schnell, dass sein Projekt in die Richtung Cinematography, Filme und Serien gehen wird. «Besonders erfüllend war es, die Filmempfehlungs-App von Grund auf zu planen, zu skizzieren und dann zu gestalten», sagt Albert Gjergjaj, der bei Frontify im Marketing als Designer tätig ist.
Coachings helfen, Lösungen zu finden
Auf seinen letzten Schritten zum Diplom wurde Albert Gjergjaj von einem zugeteilten Coach begleitet. Vasilis Kotarelas agierte während der regelmässigen Besprechungen als Mentor. Diese Coachings waren für die Entwicklung der App sehr wichtig. Das Fazit von Albert Gjergjaj: «Während des selbstständigen Arbeitens schien alles einwandfrei zu sein, doch durch den Dialog mit dem Coach kamen gelegentlich Logikfehler im Aufbau der App zum Vorschein.» Coachings würden das Projekt kontinuierlich verbessern.

Das Netflix-Paradoxon
Der Mehrwert von Albert Gjergjajs Diplomarbeit liegt in der Entwicklung einer personalisierten Filmempfehlungs-App, die das Problem des sogenannten Netflix-Paradox angeht. Während seiner Recherche fand der Designer heraus, dass die enorme Auswahl auf Netflix und Co. viele Nutzer überfordert. Die vielen Optionen können zu einer Entscheidungsunfähigkeit und Unzufriedenheit führen. «Meine App unterstützt Nutzer dabei, Filme und Serien über mehrere Streamingdienste hinweg effizienter und gezielter zu finden. Sie berücksichtigt die individuellen Vorlieben und die aktuelle Stimmung», erklärt Albert Gjergjaj.
Während der HF-Absolvent beim Aufbau seiner App «Cinemate» an bewährten Funktionen von Netflix, Disney+ oder Apple TV + festhält, liess er sich für das visuelle Konzept von der Kinoatmosphäre inspirieren. Besonders die Kontraste zwischen Dunkelheit und Licht, die Scheinwerfer an den Wänden und das Strahlen der Leinwand hat er in das Branding der App einfliessen lassen. Ziel war es, eine ähnliche emotionale Verbundenheit und Spannung zu erzeugen, wie sie beim Besuch eines Kinos erlebt wird.
Vorerst kommt die App nicht auf den Markt
Die App von Albert Gjergjaj könnte nicht nur die Zufriedenheit der Nutzer steigern, sondern auch die Zeit reduzieren, die für die Suche nach dem passenden Unterhaltungsangebot aufgewendet wird. Trotzdem wird er sein Projekt momentan nicht weiterverfolgen. Die Begründung leuchtet ein: «Die positiven Rückmeldungen aus meinem Umfeld und das Potenzial der App motivieren mich zwar, jedoch wäre die Weiterentwicklung sehr zeit- und kostenintensiv.»
Hängen bleibt, dass Albert Gjergjaj die Diplomarbeit-Wochen für Experimente genutzt hat. Sein wichtigster Tipp für das Studium an der Schule für Gestaltung St.Gallen ist denn auch: «Bleibe stets neugierig und offen für Neues. Fürchte dich nicht vor Herausforderungen, denn sie bieten oft die besten Lernmöglichkeiten.»
