Wie BIM gewinnführend im Unternehmen eingeführt wird
Den Grundstein für das Arbeiten mit Building Information Modeling (BIM) muss zuerst noch gelegt werden. «Richtig eingesetzt, kann BIM frühere und bessere Entscheide von Bauherren herbeiführen», sagt BIM-Experte Simon Dilhas im Interview. Er wird auch an den BIM-Frühstücksgesprächen der Baukaderschule St.Gallen auftreten. Das gesamte Programm dieser kostenlosen Weiterbildung gibt es hier.
Was kann ein Unternehmen tun, um erfolgreich mit BIM zu arbeiten? Unsere Experten*innen geben Antwort – und zwar an den BIM-Frühstücksgesprächen 2023. An folgenden Donnerstagen, jeweils von 7:30 bis 9 Uhr, wird über die Bauzukunft diskutiert: 27. April 2023, 4./11./25. Mai 20
- 4. Mai 2023
- 11. Mai 2023 (Partner Green Day 2023)
- 25. Mai 2023
Die Teilnahme ist kostenlos und es können einzelne oder alle Module besucht werden. Die Baukaderschule St.Gallen trägt dem hohen Stellenwert von BIM das ganze Jahr über Rechnung und bietet neben den Frühstücksgesprächen gleich drei Kurse an.
Im Kurs «BIM – Grundlagen» lernen die Teilnehmenden BIM verstehen und anwenden. Die Schulungsinhalte von «BIM – Einführung im Bauunternehmen» basieren auf dem Anwenderhandbuch des Schweizerischen Baumeisterverbandes (SBV). Und die «BIM-Manager» sind in der Lage, Informationsanforderungen des Auftraggebers zu lesen und im BIM-Abwicklungsplan erstellen.
Simon, wie kann BIM im Unternehmen gewinnführend eingeführt werden?
Simon Dilhas, Dipl.-Ing Architektur und Kursleiter «BIM-Manager»: Mein Tipp ist nicht mit der Technologie, sondern ganz pragmatisch mit den Zielen und den Menschen anzufangen. Unternehmen sollen sich folgende Fragen stellen und ehrlich für sich beantworten: Was geht im Moment schief? Wo legen wir oft Geld drauf? Wie kann uns hier die Digitalisierung unterstützen? Wie kann die Digitalisierung hier mit weniger Aufwand einen Mehrwert für uns herausholen?
Welche Vorteile hat BIM gegenüber der traditionellen Projektabwicklung?
Richtig eingesetzt, kann BIM frühere und bessere Entscheide von Bauherren herbeiführen. Das ist der grösste Vorteil gegenüber der traditionellen Projektabwicklung. Die rollende Planung aufgrund von unzureichenden schwammigen Entscheidungsgrundlagen ist in Bezug auf Bauprojekte einer der grössten Effizienzkiller.
Für was steht BIM?
BIM steht für bessere Projekte, weil die Leistungssimulationen optimiert werden. Letztlich führt BIM zu neuen Geschäftsmodellen, denn wenn ein Prozess, der früher Wochen gedauert hat, plötzlich in Minuten erledigt ist, macht eine Abrechnung nach Stundenaufwand keinen Sinn mehr. Wenn ein sauberes Projektmanagement gelebt wird, dann verspricht BIM eine einfachere Kommunikation mittels Visualisierung und eine Effizienzsteigerung durch automatisierte Prozesse.
Wo geht die Reise mit der digitalen Arbeitsmethode BIM hin?
Im Moment fangen wir an, BIM für eine bessere Zusammenarbeit zu nutzen. Nehmen wir eine Baubesprechung als Beispiel. Alle sitzen an einem Tisch und sprechen theoretisch über ein Problem. In solchen Momenten wurde effektiver an der Problemlösung gearbeitet, wenn jemand einen Stift in die Hand nahm und das Szenario aufzeichnete. Oder die Sachlage mittels Plan visualisiert. Ein gemeinsamer Besuch auf der Baustelle half ebenfalls. Mit BIM und dank den Modellen ist während solch einer Baubesprechung jetzt alles einfacher.
Und das wird in Zukunft noch einfacher?
Künftig resultiert eine Effizienzsteigerung dank der Automatisierung von Prozessen. Insbesondere auf Unternehmensebene sehe ich diese Chance. Im Moment beobachte ich die Tendenz, immer alles im Projekt lösen zu wollen. Viele Prozesse können allerdings projektübergreifend besser und kostengünstiger gelöst werden.