Gran Canaria freut sich über diesen GBS-Roboter
Am Makeathon 2023 entstanden innerhalb von nur vier Tagen erste Prototypen, welche die Insel Gran Canaria in ihren klimaneutralen Bestrebungen unterstützen. Vom GBS St.Gallen nahmen 12 Lernende am Innovationsfestival auf der kanarischen Insel teil. Jan Durrer, Severin Meyer und Janis Obertüfer erzählen über ihr Projekt rund ums Seegras.
Einige Tonnen Seegras werden jährlich an Gran Canarias Strände angespült. Wenn es trocken und sauber ist, dann kann es für die Isolation von Hausmauern verwendet werden. Dieser Herausforderung stellten sich die Automatiker Jan Durrer, Severin Meyer und Janis Obertüfer von der Bühler AG gemeinsam mit ihren Teamkollegen aus Deutschland und Indien. «Wir entwickelten ein Sieb, dass das Seegras mittels Rüttelbewegung von Sand und kleinerem Abfall befreit. Grössere Steine entsorgt ein Greifarm-Roboter, der diese mit seiner Kamera erkennt», schildert Jan Durrer das Makeathon-Teilprojekt.
Ein Makeathon ist eine Bildungsveranstaltung, bei der mehrere Teams innerhalb eines kurzen Zeitraums technologische Prototypen sowie innovative Lösungen erstellen und entwickeln. Die Teilnehmenden tüfteln, kreieren und erfinden ihre eigene innovative Idee in interdisziplinären Teams. Es ist ein miteinander, trotz des Wettkampfcharakters.
Smart Green Island
Die unterschiedlichen Klimazonen auf Gran Canaria bilden ideale Voraussetzungen, um die Insel nachhaltig mit erneuerbaren Energien zu versorgen. Um dieses Potenzial auszuschöpfen und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, lädt die ITQ GmbH junge Studierende zum Smart Green Island Makeathon. Dadurch kann Gran Canaria weiter in nachhaltige Technologien investieren und den Umwelt- sowie Klimaschutz vorantreiben. Die jungen Talente ihrerseits werden gefördert und vernetzen sich am Makeathon mit branchenführenden Unternehmen.
Teilnehmende aus 15 Nationen und rund 50 Bildungsinstitutionen sammelten Anfang März wertvolle Erfahrungen im Projektmanagement. Vom GBS St.Gallen waren insgesamt 12 Lernende dabei. Nur die Uni Las Palmas GC (22 Personen), die UAS Aalen (14 Personen) und die CIFP San Cristobal (13 Personen) schickten mehr Teilnehmende auf die kanarische Insel. Ein weiterer Beleg dafür, wie stark das GBS St.Gallen den internationalen Austausch pflegt.
Mit Masterabsolventen mitgehalten
Jeden Tag wendeten die Lernenden elf Stunden auf. Streng sei es gewesen und besonders die letzten zwei Stunden vor der Abgabe hektisch. «Vom Meer hatten wir praktisch nichts. An einem Abend ging ich um 22 Uhr noch rasch baden», berichtet Janis Obertüfer. Zu Beginn des Makeathons hatte er Respekt, weil die Teammitglieder älter waren und einen Bachelor- oder Masterabschluss vorweisen konnten. «Einer war sogar schon Doktorand. Aber wir konnten dank unserer Praxiserfahrung gut mitarbeiten», erklärt Severin Meyer.
Alle drei GBSler sind froh um die gesammelte Erfahrung und über den Austausch mit den anderen Teilnehmenden. «Letztlich waren die Tage in Gran Canaria ein langer und intensiver Englischkurs», so Severin Meyer. Ihm bleibt die neue ESP-Software besonders in Erinnerung und Jan Durrer lernte den Umgang mit Schrittmotoren. Es sind diese Einblicke, welche die jungen Fachkräfte weiterbringen.