Interactive Media Designer präsentiert ein interaktives Spiel für St.Gallen

St.Gallen im Miniformat: Gianluca Brühwiler hat den Prototyp eines interaktiven Brettspiels für die Gallus-Stadt entworfen. Die Olma-Hallen, das Fussballstadion und die Drei Weieren sind nur wenige Spielfelder voneinander entfernt. Der Student des Lehrgangs Interactive Media Design HF an der Schule für Gestaltung St.Gallen hat sich auch originelle Spielfiguren überlegt.
Die Arbeit zum Ende des dritten Semesters bereitete Gianluca Brühwiler sichtlich Spass. Ihm kam gelegen, dass es ausser dem Oberthema «Special Guide to St.Gallen» keine wesentlichen weiteren Einschränkungen gab. Die Studierenden mussten sich noch Gedanken über die Zielgruppe machen. Wer hätte Lust an einem interaktiven Spiel über St.Gallen? «Alle, die sich einen mehrtägigen Ausflug nach St.Gallen finanziell nicht leisten können und solche, welche Geschichte und Kultur auch daheim erleben wollen», liefert Gianluca Brühwiler die Antwort.
Je nach dem auf welches Feld die Spieler/-innen gelangen, ziehen sie eine Quiz-Karte, bestreiten ein Erlebnis mit der VR-Brille oder erhalten eine Aktionskarte, die es in sich hat. «Du brichst dir beim Stadtrundgang zum Beispiel ein Bein und musst eine Runde aussetzen», erklärt Gianluca Brühwiler. Ein anderes Ereignis ist, dass man während dem Abstecher auf den Klosterplatz das Portemonnaie verloren hat und zehn Franken Finderlohn bezahlen muss. Mit insgesamt 100 Franken startet jede Spielerin und jeder Spieler in sein Abenteuer.
«Das will ich machen!»
Die Stadt wird also nicht nur auf dem klassischen Spielbrett erkundet. Der angehende Interactive Media Designer HF legt dem Spiel eine Cardboard bei, eine einfache VR-Brille aus Karton, die mit einem Smartphone genutzt wird. «Du kannst virtuell verschiedene Stationen in St.Gallen erkunden, ohne Geld auszugeben», nennt Gianluca Brühwiler die Vorteile. In der App können die Spieler/-innen weiter die Spielregeln lesen, das aktuelle Wetter in St.Gallen abrufen und im Profil nachschauen, wer schon wie oft gewonnen hat.
Sein gestalterisches Grundlagenwissen hat sich Gianluca Brühwiler als gelernter Fachmann Gesundheit EFZ während des Vorkurses «Design Essentials» angeeignet, ebenfalls an der Schule für Gestaltung St.Gallen. In dieser Ausbildung erlangte er gestalterische Kompetenzen in Visueller Gestaltung, Interactive Media Design und Fotografie. Gianluca sagt, dass er förmlich in die Design-Welt hineingezogen wurde. «Für mich stand fest: Das will ich machen! An der Weiterbildung Interactive Media Design gefällt mir besonders der Mix aus Design und Technik», erklärt der HF-Student.

Praxisnah, fast real
Als Quereinsteiger kannte Gianluca Brühwiler vor seinem berufsbegleitenden Studium Design- und Prototyping-Tools wie Figma gar nicht. «Dank den Projekten im Unterricht habe ich mein technisches Know-how erweitern können. Hier sehe ich bislang meinen grössten Fortschritt», sagt er.
Diese Aussage freut die Lehrgangsleitung um Andrea Foenander und Roland Müller. Im Alltag sei es oftmals schwierig, sich tief mit einem Projekt auseinanderzusetzen, sagt Roland Müller. «Während des Studiums aber hast du die Möglichkeit, deinen Horizont sehr stark zu erweitern. Wenn du zum Beispiel noch nie mit Code gearbeitet hast, erfährst du in den Modulen, was Code für die Gestaltung tun kann», führt er weiter aus. Im Idealfall fühlen sich die beiden Studientage wie in einem inspirierenden Team einer Interactive Media-Agentur an. Praxisnah, fast real.
Typische St.Galler Spielfiguren
Roller Müller durfte während der Präsentation von Gianluca Brühwiler gleich mitspielen. Seine Figur war ein Buch, den anderen Spieler/-innen wurde die Olma-Sau, eine Bratwurst sowie eine Lampe zugeteilt. «Diese Figuren repräsentieren St.Gallen», sagt Gianluca Brühwiler. An Ideen mangelt es ihm nicht, wie er selbst sagt und mit dem Brettspiel beweist. Die Umsetzung sei dann ein anderes Kapitel der Geschichte. Er sagt: «Dass du etwas technisch so umsetzen kannst, dass es sowohl schön aussieht als auch funktional ist, wird in Zukunft immer wichtiger.»
