Jubeln über Gold und das Ticket für die Weltmeisterschaft in Lyon

Das GBS St.Gallen und die Bühler AG können mehrfach jubeln: An den SwissSkills Championships steigen gleich fünf Lernende nach drei intensiven Wettkampftagen auf das Podest. Automatiker Florentin Kaufmann und Informatiker Maurin Schickli qualifizieren sich dank ihres Triumphs sogar für die Berufsweltmeisterschaften in Lyon.
Auf solch einen Support konnten nur ganz wenige an den SwissSkills Championships 2023 zählen: GBS-Lehrer Rainer Hug reiste mit der gesamten Klasse nach Bern um Florentin Kaufmann und dessen Partner Enrico Putzi von der GBS Chur zu unterstützen. An den Berufsmeisterschaften bauten die beiden Automatiker im dritten Ausbildungsjahr innerhalb von drei Tagen zwei MPS-Stationen von Festo auf. «Das sind kleine Modellfabriken mit Förderbändern, pneumatischen Zylindern und ganz vielen Sensoren. Wir haben alles zusammengebaut, verdrahtet und auch das SPS-Programm geschrieben», erklärt Florentin.
Mit einer Kuhglocke wurde bei jeder einzelnen Aufgabe auf die abgelaufene Zeit hingewiesen. Für Florentin war dies das Zeichen, um seine Mitschüler/-innen zu treffen. «Es war cool, dass sie da waren und mich mit Applaus empfingen. Ich konnte mit ihnen die Aufgaben besprechen», so der Lernende von der Bühler AG.
Fünf Medaillen!
Die nächsten grossen zentralen SwissSkills finden zwar erst im September 2025 in Bern statt. Doch einige Berufsverbände liessen es sich nicht nehmen, bereits dieses Jahr die SwissSkills Championships 2023 durchzuführen. Die Teilnehmenden des GBS St.Gallen zeigten ihr Können und wurden belohnt: In der Kategorie Automatiker/-innen liessen sich Florentin Kaufmann und sein Partner aus Graubünden die Goldmedaille umhängen.
In der Kategorie 4.0 setzte sich Maurin Schickli vor den GBSlern Jonas Stolz und Cyrill Koller durch. Über Bronze freute sich Severin Meyer. Alle fünf Lernende durchlaufen ihre Berufslehre bei der Bühler AG.
Neu im Schweizer Berufsnationalteam
Die Medaillengewinner wurden von ihrem Berufsbildner auf den Wettkampf aufmerksam gemacht. Es sei eine willkommene Herausforderung gewesen, sagt Cyrill. Zuerst musste die Qualifikation gemeistert werden, dann wurde ein Teampartner zugelost. Maurin holte sich zusammen mit Leon Bamert von der Mechatronik Schule Winterthur Gold. «Wir haben einmal wöchentlich trainiert und uns vor dem Wettkampf noch häufiger getroffen», erzählt Maurin. Gelöst wurden jeweils ehemalige SwissSkills-Aufgaben zur Industrie 4.0. Oder der vierten industriellen Revolution, wie Maurin anfügt.
Dank dem Titel in ihrer Kategorie reisen Maurin und Florentin nächsten September nach Lyon an die WorldSkills. Sie gehören nun dem Schweizer Berufsnationalteam an. Florentin weiss, dass die Erwartungen steigen: «Bis jetzt bin ich mit meinem Motto «einfach mitmachen» gut gefahren. Schauen wir, wie weit wir kommen.» Ob er auch in Frankreich an den Berufsweltmeisterschaften auf die Unterstützung der gesamten Klasse zählen darf?

