WorldSkills 2024: Ein Mega-Erlebnis versilbert

Sie waren bereit für den Wettkampf ihres Lebens und haben abgeliefert: Die besten jungen Berufschampions aus der ganzen Welt trafen vom 10. bis 15. September 2024 an den WorldSkills aufeinander. Dieser Blog tickerte in regelmässigen Abständen, wie es den Teilnehmenden des GBS St.Gallen lief.
Steinmetz Felix Kuster jubelt über Silber
Vize-Weltmeister! Steinmetz Felix Kuster gewinnt die Silbermedaille! Er überzeugt im Skill «Stonemasonry Technology» und lässt zwei Kandidaten hinter sich. Wir gratulieren herzlich!
Am letzten Wettkampftag integrierte der ehemalige Berufsfachschüler des GBS-Standorts Bild ein 3D-Element in seinen Brunnen. «Es ist ein sehr schöner Brunnen geworden. Die Anstrengungen haben sich gelohnt», fasst der St.Galler zusammen. Die Steinmetzte bearbeiteten in den vergangenen Tagen zwei Stücke Naturstein und gravierten mit viel Präzision Buchstaben ein.
Felix Kuster blickt glücklich auf seine Zeit in Lyon zurück: «Die WorldSkills waren ein Mega-Erlebnis. Ich habe viele neue Leute kennengelernt und mitbekommen, wie Steine in anderen Ländern bearbeitet werden.»
Da es sich bei den Steinmetzen aufgrund der geringen Anzahl Teilnehmenden um einen Exhibition Skill handelt, fliesst das Resultat nicht in den offiziellen WorldSkills-Medaillenspiegel ein. Während die anderen Teilnehmenden am Sonntagabend im Fussballstadion Groupama die Medaillen in Empfang nahmen, wurde Felix Kuster im Cirque Imaginé die grosse Bühne geboten. Am Schweizer Abend von SwissSkills erhielt er gemeinsam mit Sophie Schumacher (Weltmeisterin Heavy Truck Maintenance) von rund 2000 Fans stehende Ovationen.
Angesprochen auf seine berufliche Zukunft sagt Felix Kuster: «Gelernte Steinmetze finden überall einen Arbeitgeber.» Mit der WM-Silbermedaille im Gepäck sowieso.

Silber für Julian Gemperli und Maurin Schickli
Vize-Weltmeister! Das GBS St.Gallen jubelt über Metallbauer Julian Gemperli, der bis vor kurzem noch die Berufsschule in der Kirchgasse besuchte, und freut sich über Informatiker Maurin Schickli, der sein letztes Schuljahr im Riethüsli begonnen hat. «Ich habe davon geträumt, dass es aufgeht und hart dafür gearbeitet», sagt Julian Gemperli unmittelbar nach der Übergabe der Silbermedaille im Fussballstadion von Olympique Lyon.
Maurin Schickli sieht die intensive Trainingsphase ebenfalls gekrönt. Dass er in einer Teamdisziplin antreten durfte, kam ihm gelegen. Er und sein Partner Leon Bamert von der Mechatronik Schule Winterthur hätten sich im Skill Industry 4.0 gegenseitig zur Bestleistung gepusht. Letztendlich wurden sie nur von den Chinesen Junwei Lu und Huixuan Xie geschlagen, die punktemässig die besten Berufsathleten aller WorldSkills-Teilnehmer waren.
- Mehr über das Abschneiden der beiden Silbermedaillengewinner gibt es in diesem Blog-Beitrag.
- Das Interview mit Berufsnati-Trainer und GBS-Fachbereichsleiter Martin Erlacher lesen Sie hier.
«Alle für einen – Einer für alle!»
Samstag, 14. September 2024
Der vierte und letzte Wettkampftag ist angebrochen und dauert für alle Teilnehmenden unterschiedlich lang. Anschliessend beginnt das lange Warten auf die Resultate. Während Steinmetz Felix Kuster bereits heute gegen 16:30 Uhr weiss, ob er eine Medaille gewonnen hat, werden die Ergebnisse der anderen Wettkämpfe erst im Rahmen der Schlussfeier am Sonntagabend bekannt gegeben. Die Medaillen werden im Groupama Stadion ab 18:30 Uhr überreicht, dem drittgrössten Fussballstadions Frankreich.
Wer vom SwissSkills National Team seinen Wettkampf beenden konnte, schaut bei den anderen vorbei. «Alle für einen – Einer für alle!» lautet schliesslich das Motto der Schweizer Berufs-Nati. Passend zum Gastgeberland Frankreich wurde der Leitsatz der drei Musketiere ausgewählt. Dieser symbolisiert Loyalität und Kameradschaft, indem jeder der Musketiere sich verpflichtet, die anderen zu unterstützen und umgekehrt.
Dieser bedingungslose Zusammenhalt sieht Nadia Koller, Bäckerin-Konditorin, Confiseurin EFZ, als grossen Pluspunkt. Sie sagt: «Wir haben es sehr gut untereinander. Als es mir am ersten Tag nicht gut gelaufen ist, kam das Team tags darauf kurz vor dem Ende vor meine Box. Wir halten zusammen, jeder und jede fühlt mit.» Nadia Koller beschreibt die Stimmung an den WorldSkills als unglaublich. Sie lasse sich nicht in Worte fassen.
«Unsere Champions!»
13. September 2024
Und plötzlich ist da eine grüne Wand. Am Freitag wurden die Lernenden der Bühler AG von ihren Mitstiften/-innen besucht. Auf den grünen Trikots der jungen Supporter stand: «Unsere Champions! Florentin Kaufmann, Maurin Schickli und Manuel Ullmann auf dem Weg zum Gold.»
Wie treffend dieser Slogan gewählt ist, zeigt sich darin, dass die drei Genannten bereits Champions auf dem nationalen Parkett sind. Mit dieser Unterstützung sollte auch in Lyon nichts schief gehen.
Die beiden Berufsbildner David Hollenstein und Denis Forster erklärten den Lernenden, worauf sie während ihres Rundgangs achten sollten. Bei den Automatikern wurde auf die ruhige Herangehensweise und die gezielten Handgriffe verwiesen. David Hollenstein erklärt: «Im Kampf um die Medaillen geht es um Perfektion, Details und Zeit. Einen 100-Meter-Sprint können wir alle rennen, aber nur wer jede Bewegung optimiert, ist am schnellsten.»

Bewunderung für die Berufstalente
Freitag, 13. September 2024
Wie an den WorldSkills Berufsstolz und Berufsethos gelebt werden, beeindruckt Rolf Häner, Präsident der Schweizerischen Direktorinnen- und Direktorenkonferenz der Berufsfachschulen (SDK-CSD). Die Delegation der SDK machte einen Rundgang auf dem Eurexpo-Gelände und informierte sich über die verschiedenen Wettkämpfe.
Rolf Häner kommt zum Schluss: «Wenn wir an den Berufsschulen mit dieser Passion für den Beruf unterrichten, dann ist das eine wichtige Zutat für den Lernerfolg.» Die Leidenschaft für den Beruf sei entscheidend, um einerseits hier in Lyon Weltmeister zu werden und um andererseits den EFZ-Abschluss zu erreichen.
Für das GBS St.Gallen nahm Franziska Loretan, Prorektorin Berufsmaturität, am Anlass der SDK teil. Sie lobt die tolle Stimmung: «Die Zuschauenden bewundern die jungen Berufstalente. Es ist sehr eindrücklich, wie Lernende aus der ganzen Welt in ihrem Beruf ihr Bestes geben. Sie arbeiten sehr konzentriert, obwohl ihnen viele Menschen über die Schulter schauen.»
Die SDK-Teilnehmenden wurden unter anderem von Martin Amstutz herumgeführt. Als Ambassador für das Programm SwissSkills mission future war er am GBS St.Gallen zuletzt zu Gast bei den Brückenangeboten und den Dienstleistungsberufen. Das Programm richtet sich an Jugendliche im Berufsorientierungsprozess und Lernende. Es bietet kostenlose Programme, die ihnen helfen, ihre eigenen Stärken zu entdecken sowie wichtige Soft Skills zu erkennen und zu trainieren.

Swissmechanic und Swissmem sagen danke
Freitag, 13. September 2024
Netzwerken, während dem sich die Athleten/-innen auf höchstem Niveau mit der Konkurrenz aus anderen Ländern messen. Als Dankeschön organisierten Swissmechanic und Swissmem für die Familienangehörigen und Arbeitgebenden der Kandidaten/-innen, die internationalen Experten/-innen und für die MEM-nahen Besuchenden vor Ort einen gemütlichen MEM-Abend. Der Apéro Riche konnte in der ehemaligen Schreinerei und heutigem Restaurant La Commune genossen werden.
Sonja Studer, Bereichsleiterin Bildung Swissmem, sagt: «Die WorldSkills zeigen, welche Innovationskraft die MEM-Berufe für die Wirtschaft haben. Die Bedeutung der Berufsbildung für die Wirtschaft und die Gesellschaft wird offensichtlich. Nicht nur für die Schweiz, sondern international.»
Michael Meuwly, Leiter Bildung Swissmechanic, erinnerte sich an die emotionale Eröffnungsfeier («Die Halle hat gebebt») und macht klar: «Wir können stolz auf unsere jungen Berufsbotschafter sein, die mit Leidenschaft und viel Talent agieren. Neun Kandidaten aus der MEM-Branche nehmen hier in Lyon teil.» Unter anderem gehören das Automatiker-Team mit Florentin Kaufmann (Bühler AG) und Enrico Putzi (Cedes AG) sowie das Team Industrie 4.0 mit Leon Bamert (Mechatronik Schule Winterthur) und Maurin Schickli (Bühler AG) dazu.

Sind die Koreaner schlagbar?
Freitag, 13. September 2024
Metallbauer Julian Gemperli ist auch am dritten Wettkampftag in seiner Box anzutreffen. Nach dem er den Entwurf erstellt hat, baut er nun ein Mini-Metallobjekt. Die Experten haben einen strengen Blick auf die Schweissqualität, Massgenauigkeit und die Sicherheitsstandards.
Bei den Metallbauern schwingen traditionsgemäss die Berufstalente aus Südkorea obenaus. Ob Julian Gemperli in die Medaillenentscheidung eingreift, hängt auch davon ab, wie effizient er die Materialien verwendet.
Nicht weniger Präzision wird von Steinmetz Felix Kuster am anderen Ende des Eurexpo-Geländes gefordert. Er muss strukturelle und dekorative Elemente erstellen, die präzisen Vorlagen und Gegenprofilen entsprechen. Die Steinmetze bearbeiten zwei Stücke Naturstein und gravieren Buchstaben ein. Am letzten Wettkampftag wird noch ein 3D-Element integriert.

Ziel: Die beste europäische Nation sein
Donnerstag, 12. September 2024
Die Zielsetzung ist hochgesteckt: Die Schweizer Equipe will wieder als beste europäische Nation abschliessen. Um diese selbst-auferlegte Messlatte zu erreichen, bereitete sich das gesamte Team akribisch auf die WorldSkills vor. Nicht weniger als 1000 Stunden spezifische Vorbereitung bedeutete das in den letzten Monaten für jedes Berufstalent. Nun ist schon die Hälfte der Wettkampftage vorüber.
Martin Erlacher ist in seiner Funktion als Technischer Delegierter bei SwissSkills der «Berufsnati-Trainer». Er sagt: «Die letzten entscheidenden zehn Prozent der Leistung holst du ausschliesslich mit mentaler Stärke heraus.» Der Fachbereichsleiter am GBS St.Gallen erklärt, wie wichtig der Wille und der Glaube an sich selber sind. «Es braucht den Willen, in jedem Bereich die Extra-Meile gehen zu wollen. Damit man über sich hinauswachsen kann, ob im Wettkampf oder im Berufsalltag, muss man an sich glauben, an sich arbeiten und dies immer mit entsprechender Demut.»
Ein entscheidender Vorteil?
Donnerstag, 12. September 2024
Gestern war es praktisch unmöglich, ein Foto von Markus Schmid zu machen. Seine Arbeitsstation befand sich nicht im Sichtfeld des Publikums, da er für die kalte Küche eingeteilt war. War das ein Vorteil für den Koch mit Berufsschul-Vergangenheit am GBS St.Gallen? In «aller Ruhe» konnte er sich seiner Arbeit widmen, damit das Essen wie am OFFA-Wettbewerb pünktlich zur Mittagszeit serviert werden konnte.
Apropos Zuschauer: SwissSkills rechnet mit 1000 Besuchenden aus der Schweiz, da die Berufsweltmeisterschaft sehr nahe gelegen stattfindet. Zum Vergleich: Normalerweise sind rund 150 Schweizer Fans anzutreten. Diese riesige Unterstützung birgt auch Risiken, denn eine zu grosse Schweizer Fangruppe vor der Wettkämpferin oder dem Wettkämpfer könnte empfindlich ablenken. Deshalb lohnt es sich auch nachzuschauen, was die Mitstreiter/-innen aus anderen Ländern leisten.
Ein Foto vom Wettkampf der Köchinnen und Köche gibt’s an dieser Stelle doch noch. Als Inspiration steht im Eingangsbereich ein Porträt von Paul Bocuse, einer der besten Köche des 20. Jahrhunderts und der Wegbereiter der Nouvelle Cousine.
Ein Treffen der Nationen
Donnerstag, 12. September 2024
Die WorldSkills sind ein Treffen der Nationen. Rund 70 verschiedene Länder haben ihre Berufschampions nach Lyon geschickt. Das führt zu vielen spannenden Begegnungen. Nach seiner Teilnahme an den Schweizer Berufsmeisterschaften sagte etwa Metallbauer Julian Gemperli, dass er viele neue Bekanntschaften geknüpft habe. Er habe viele Personen kennengelernt, die dieselbe Freude am Beruf haben.
Freundschaften sind und werden bestimmt auch im 45 Personen umfassenden SwissSkills National Team entstehen. Zwölf der Teilnehmer/-innen kommen aus dem Kanton Bern und damit über ein Viertel. Je zwei stammen sogar aus den kleinen Appenzeller Halbkantonen. Und allein sieben Berufstalente haben einen Bezug zum GBS St.Gallen, wenn Informatiker Bo Ryffel dazugezählt wird. Er startet für das Fürstentum Liechtenstein.

Alles andere als ein Chasperli-Theater
Donnerstag, 12. September 2024
Wer kennt Guignol? Bei den Bäckern-Konditoren-Confiseuren ist die bekannte französische Marionettenfigur auch am zweiten Wettkampftag das Wettkampfthema. Guignol ist mit unserem Chasperli vergleichbar und hält die Appenzellerin Nadia Koller ganz schön auf Trab. Sie widmet sich noch bis heute Abend vielen anspruchsvollen Teilaufgaben:
- Zuckerschaustück
- Kleines Schokoladenschaustück
- Glasierte Torte
- Marzipanfiguren
- Praline
- Überraschungsaufgabe Dessertteller
Die Aufgabe konnte Nadia Koller bereits im Vorfeld mit ihrer Expertin Vanessa Schnyder üben. Fun Fact: Sie arbeitet ebenfalls bei der Confiserie Roggwiller AG und gewann vor zehn Jahren die Silbermedaille an den WorldSkills.
Wer kann heute Nacht gut schlafen?
Mittwoch, 11. September 2024
Der erste Wettkampftag ist um. Steinmetz Felix Kuster, Koch Markus Schmid und der Rest des Nationalteams haben ihr Tagessoll erreicht. Und jetzt? Kommen die Schweizer Berufstalente nach der stimmungsvollen Eröffnungsfeier und einem intensiven Starttag überhaupt zur Ruhe?
Metallbauer Julian Gemperli zum Beispiel hatte während den SwissSkills 2022 Probleme, einzuschlafen. Die Gedanken kreisten. Letztlich gewann er an den Schweizer Berufsmeisterschaften souverän mit 20 Punkten Vorsprung die Goldmedaille.
Um die Nervosität kanalisieren zu können, wird das SwissSkills National Team von einem Mentalcoach unterstützt. Während des Juni-Zusammenzuges in Tenero lernten die Teilnehmenden Entspannungsmethoden wie zum Beispiel autogenes Training kennen.
Ratschläge von ehemaligen Medaillengewinnern/-innen beruhigen: Ein gewisses Mass an Nervosität könne auch in positive Energie umgemünzt werden. Wer ohne Podestplatz nach Hause fährt, hat dennoch sein Bestes gegeben und keine negativen Konsequenzen zu fürchten. Letztlich sollte der Fokus darauf liegen, zu zeigen, was man kann.
Bundesrat Guy Parmelin zu Besuch
Mittwoch, 11. September 2024
Höchste Konzentration, obwohl die Ablenkung überall wäre: Neben Familienangehörigen, Berufskollegen/-innen und vielen französischen Schulklassen wird das SwissSkills Nationalteam auch von mehreren Politikern/-innen und Wirtschaftsvertreter/-innen in Lyon besucht. Einen Augenschein vor Ort nahm Wirtschaftsminister Guy Parmelin höchstpersönlich.
Nach der Teilnahme an der Eröffnungsfeier informierte sich der SVP-Bundesrat am Mittwochmorgen auf einem geführten Rundgang auf dem Wettkampfgelände über die verschiedenen Berufe. Unter anderem machte er Halt beim zweit- und drittjüngsten Berufsnati-Mitglied: Florentin Kaufmann und Maurin Schickli.
Das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung hebt in einer Medienmitteilung die Wichtigkeit der Berufsbildung hervor. Weiter heisst es: «Die Teilnahme von Schweizer Berufsleuten an internationalen Berufsmeisterschaften trägt massgeblich dazu bei, das Ansehen und den Bekanntheitsgrad des dualen Berufsbildungssystems der Schweiz international zu steigern.»
Ein organisierter Arbeitsplatz ist die halbe Miete
Mittwoch, 11. September 2024
Im Bild zu sehen ist der Arbeitsplatz von Metallbauer Julian Gemperli. Dank eines beschichteten Sicherheitsglases können ihm die Zuschauer problemlos über die Schultern blicken. Zur Verfügung hat Julian Gemperli eine Box mit eigenen Werkzeugen. Er hat zum Beispiel seinen vertrauten Zirkel zum Anreissen dabei. Die WorldSkills-Organisatoren stellen ihm Geräte und Maschinen zur Verfügung.
Alle Wettkämpfer/-innen des SwissSkills National Team konnten ihren Arbeitsplatz selber einrichten. Je besser alle eingerichtet sind, desto effizienter können sie die Aufgaben erledigen. Maurin Schickli und sein Partner Leon Bamert (Skills Industry 4.0) haben sogar die Position des Mülleimers genaustens durchdacht.

Die WorldSkills sind gestartet
Mittwoch, 11. September 2024
Mitfiebern und Daumen drücken! Die Wettkämpfe in der Eurexpo-Halle von Lyon sind nach der mitreissenden Eröffnungsfeier pünktlich um 10 Uhr gestartet. Gegenüber Radio toxic.fm sagt Florentin Kaufmann, der bei Bühler in sein letztes Lehrjahr als Automatiker gestartet ist und am GBS in die Berufsschule geht: «Es ist mein oberstes Ziel, mit meinem Teampartner Enrico Putzi im Skill 04 Mechatronics eine Medaille zu gewinnen.» Drei Monate vor Wettkampfstart haben alle WorldSkills-Teilnehmenden ihre Aufgabe erhalten. Florentin Kaufmann wird eine Übungsanlage in Betrieb nehmen und industrielle Automationsprozesse simulieren. Dafür hat er von Mittwoch bis Freitag täglich bis 17 Uhr Zeit. Am vierten und letzten Wettkampftag endet jeder Beruf zu einem anderen Zeitpunkt.
Elektrisierende Stimmung: Das SwissSkills National Team jubelt in die Menge
Dienstag, 10. September 2024
Die Eröffnungsfeier in der LDLC-Arena war mit über 10'000 Zuschauern ausverkauft. Niemand wollte sich die Präsentation der verschiedenen Nationen, die vergleichbar mit dem festlichen Prozedere an den Olympischen Spielen ist, entgehen lassen – auch der französische Staatspräsident Emmanuel Macron und Bundesrat Guy Parmelin nicht.
Das SwissSkills National Team wurde beim Einmarsch ins Stadion am lautesten unterstützt und von Fahnenträgerin Sophie Schumacher (Automobil-Mechatronikerin EFZ, Fachrichtung Nutzfahrzeuge) und Glockenträger Cyrill Wüthrich (Maurer EFZ) angeführt.

Während sich die Schweizer Wettkämpferinnen und Wettkämpfer nach der Ehrenrunde in der Halle nochmals anfeuern liessen, bleiben auch die Niederlande mit ihrem Löwen-Maskottchen, die Kolumbianer/-innen mit ihren Hüten und die musikalische Gesangseinlage von brasilianischen Fans bereits auf dem Hinweg im Tram in bester Erinnerung.
Max Roche, Präsident des Organisationskomitees der WorldSkills in Lyon, sprach in seiner Rede von den vier Werten Exzellenz, Grosszügigkeit, Offenheit und Einigkeit. Er sagte: «Mit euren Skills ist alles möglich. Während diesem Wettbewerb teilen wir Fähigkeiten, Wissen und Erfolgserlebnisse. Wir heissen jede und jeden willkommen, egal woher sie oder er kommt.» Nicht zu vergessen: Für Frankreich ist es mit den Olympischen Sommerspielen und den Paralympics in Paris sowie jetzt den WorldSkills ein Jahr der besonderen Grossanlässe.
45 junge Schweizer Berufstalente in Lyon
Montag, 9. September 2024
Rund 1500 junge Berufstalente aus 69 Nationen messen sich in den kommenden Tagen in packenden Wettkämpfen gegen Berufskollegen/-innen. Das SwissSkills National Team wird mit 45 Wettkämpferinnen und Wettkämpfern in 41 Skills antreten. An der Berufsweltmeisterschaft an der Mündung von Rhône und Saône treten diese aktuellen und ehemaligen Lernenden des GBS St.Gallen an:
- Felix Kuster, Steinmetz EFZ
- Florentin Kaufmann, Automatiker EFZ
- Julian Gemperli, Metallbauer EFZ
- Markus Schmid, Koch EFZ
- Nadia Koller, Bäckerin-Konditorin-Confiseurin EFZ
- Maurin Schickli, Informatiker EFZ
- Bo Ryffel, Informatiker EFZ (Teilnehmer für das Fürstentum Liechtenstein)
Nach einem Pre-Camp in Genf ist auch die Schweizer Delegation in Lyon eingetroffen. Die Experten/-innen haben sich schon wenige Tage zuvor akklimatisiert. Die Organisatoren der WorldSkills haben in einem Video festgehalten, die die internationalen Teilnehmenden eingetroffen sind: