VA-Prämierung mit Käse, Dirndl und viel Applaus
Die besten Vertiefungsarbeiten sind gekürt! Die Preisträger/-innen dürfen enorm stolz auf ihre Leistung sein, denn GBS-Rektor Daniel Kehl hält fest: «Mit dieser Vertiefungsarbeit haben sie nicht nur spannende Themen bearbeitet, die uns auch noch in Zukunft beschäftigen. Sie haben bewiesen, dass sie zu den Besten gehören.»
Die Themenvielfalt der Abschlussarbeiten im Fach «Allgemeinbildender Unterricht» (ABU) könnte grösser nicht sein. Nach der Prämierungsfeier gab es im Foyer des GBS St.Gallen zum Beispiel geräucherten Käse zu degustieren. Die Automatiker Lukas Stadelmann und Petar Nikolic stellten für die Produktion eine eigene Räucherkammer her. «Ich hätte nicht gedacht, dass ich einmal einen eigenen Käse herstellen werde», sagt Petar Nikolic. Der Käse wird nun diesen Herbst von einer Jury am Swiss Cheese Award beurteilt.
Dank der eigenen Photobox von Jonas Struger und Bryan von Frayer (Automatiker EFZ) konnten ebenfalls im Foyer Erinnerungsfotos gemacht werden. Derweil präsentierte Koch Noe Enzler seine selbst hergestellten Pflegeprodukte. Bei der Themenwahl stand für ihn schon früh fest, dass er ein eigenes Hochbeet baut und darin Kräuter anpflanzt. Anschliessend kam er auf die Idee, aus den Kräutern eigene Pflegeprodukte herzustellen und diese mit denjenigen in den Einkaufsläden zu vergleichen.
Zurecht stolz
Die Lernenden setzten sich während 8 Wochen intensiv mit einem Thema auseinander. Die Titel der diesjährigen Vertiefungsarbeiten könnten unterschiedlicher nicht sein: von «Kunsthandwerk Tätowieren» über «Freilegung der Steinach in der Stadt St.Gallen» bis hin zu «KI erzählt Gutenachtgeschichten». Und Köchin Silvia Streule präsentierte auf der Bühne in der Aula ihr selbstentworfenes Dirndl. «Ich bin stolz darauf. Mit relativ wenigen Vorkenntnissen habe ich mich über den Herstellungsprozess und die Stoffe informiert», erklärt sie.
Sich mit etwas Neuem intensiv zu befassen, die ursprüngliche Idee zu überdenken und einen Prozess zu dokumentieren – auf diese Herausforderungen verweisen alle Lernenden in ihrer Reflexion zur Prämierungsarbeit. Was zeichnet die besten Arbeiten besonders aus? Rektor Daniel Kehl sagte in seiner Rede: «Sie haben nicht nur die Zeit genutzt, die in der Schule zur Verfügung gestellt wurde. Sie haben ihre Freizeit geopfert, weil sie begeistert von einem Thema sind und sich gerne dafür engagieren. Ich wünsche ihnen, dass sie auch zukünftig solche Themen für sich finden.»
Alle prämierten im Überblick:
Laborantin Seraina Kunz etwa hat die acht Wochen genutzt, um Finnisch zu lernen. Seit ihrem dreiwöchigen Aufenthalt, der durch das GBS-Projekt «move on» ermöglicht wurde, ist sie begeistert von den Suomi. In einem linguistischen Theorieteil hat sie prägnante Aspekte der finnischen Sprache festgehalten und diese mit dem Deutschen verglichen. «Ich habe über 50 Tage täglich durchschnittlich 30 Minuten gelernt und dabei in einem Lerntagebuch die Lerninhalte und Feststellungen zu den Lernmedien aufgeschrieben», sagt Seraina Kunz in einem Video, das während der Feier abgespielt wurde.
Eine Feier mit vielen Höhepunkten
Die Prämierungsfeier war dank der Mischung aus Video- und Powerpoint-Präsentationen sowie den Laudationes der ABU-Lehrpersonen unterhaltsam und kurzweilig. Die Feier wurde von Kanti-Schüler Paul Kuster musikalisch begleitet und von Philipp Käppeli (ABU-Leitungsteam) und Reto Künzli (ABU-Lehrperson) moderiert.
Für zusätzliche Spannung im Programm sorgten der Tombola- und der Publikumspreis. Das grösste Losglück unter allen Prämierten hatte Konditorin Lorena Ceragioli, die einen HP-Laptop gewann. In der Gunst des Publikums schwang Interactive Media Designerin Mona Nielsen obenaus. Ihre Kinderbuchillustration «s’Lebe mit em Oscar» weckte Emotionen.
Themen, welche die Zukunft prägen
Um den Erfolg der prämierten Vertiefungsarbeiten einzuordnen, verwies Daniel Kehl auf die Zahlen: «Etwa 1000 Lernende schliessen diesen Sommer ihre Berufslehre ab. Von diesen 1000 sind sie diejenigen, die für ihre Vertiefungsarbeit ausgezeichnet werden. Sie dürfen enorm stolz auf ihre Leistung sein.» In den Vertiefungsarbeiten seien nicht nur spannende Themen bearbeitet worden, sondern auch solche, die uns noch in Zukunft befassen. Polygraf Manuel Thoma zum Beispiel erzählt die Geschichte des Openair St.Gallen unter anderem mit Bildern, die mit Künstlicher Intelligenz generiert wurden.