Digitaltag: Hungrig in St.Gallen? Das muss nicht sein…
Der Ostschweizer Digitaltag 2023 war die Gelegenheit, um ein neues Netzwerk zu knüpfen. Er war auch die ideale Plattform, um sich darüber zu informieren, was die digitale Zukunft bereithält. Am Stand der Schule für Gestaltung St.Gallen versetzten die Interactive Media Designer/-innen die Besucher/-innen ins Staunen – und St.Gallen neu in Szene.
Die Aufgabenstellung ist überschaubar: Gestalte einen Stadtführer für St.Gallen. Die Ergebnisse aber sind so kreativ, dass Alex Huldi sagt: «Diese Prototypen können weiterverfolgt und auf ihre Markttauglichkeit getestet werden.» Der Co-Lehrgangsleiter Interactive Media Design HF hebt an den am Digitaltag ausgestellten Zwischendiplomarbeiten einen Punkt besonders hervor: Die User Experience. «Der Mensch steht bei diesen Umsetzungen im Zentrum. Sein Bedürfnis wird erfüllt und ihm wird ein Erlebnis geboten», erklärt Alex Huldi.
HF-Studentin Ramona Inauen hat im dritten Semester zum Beispiel eine App entwickelt, die Snacking-Touren anzeigt. Wer besonders hungrig ist, wählt den Hunger-Modus. Dieser zeigt auf, wie und wo der kleine Hunger in St.Gallen gestillt werden kann. «Der Fokus liegt auf Snacks, Essen zum Mitnehmen und Leckereien, die in kurzer Zeit verputzt sind. Es ist daher kein Essensführer, der die besten Restaurants anzeigt», schildert Ramona Inauen. Ihre gamifizierte App beinhaltet auch ein Gewinnspiel, das Rabatte ermöglicht.
Fit and the City
Die Schule für Gestaltung St.Gallen präsentierte die Arbeiten den Besucher/-innen im Waaghaus. Svenja Aeschbacher zeigte den Prototyp einer App, die St.Gallen auf sportliche Art und Weise neu entdecken lässt: Fit and the City. Die App lässt die Sportler/-innen aus mehreren Routen mit diversen Übungen auswählen. Auf dem Handydisplay ist gut ersichtlich, wo überall in der Stadt die Fitnessposten verteilt sind und welche Fortschritte erzielt werden.
Die IT-Branche wird sichtbar
Neben dem Waaghof war auch der Talhof Schauplatz des zweiten Ostschweizer Digitaltags, der vom Verein <IT>rockt! ins Leben gerufen und organisiert wurde. Unter dem Motto #sanktdigital wurde die Faszination der Digitalisierung in Form von Virtual Reality, künstlicher Intelligenz und Robotik-Anwendungen erlebbar. «Wir danken allen Ausstellern/-innen für ihr Engagement und Herzblut», sagt Eva de Salvatore, Geschäftsführerin von <IT>rockt!. Alle würden dazu beitragen, dass die Möglichkeiten der Digitalisierung in der Ostschweiz wahrgenommen werden. «Ihr macht eine Branche sichtbar, deren Bedeutung immer grösser wird», so Eva de Salvatore.
Der Digitaltag richtet sich an Menschen aller Altersgruppen und Bildungshintergründe. Am Morgen ergänzten Tech-Talks zu den Themen Cybermobbing und «Wege in die IT» das attraktive Programm. Nach dem Mittagessen erfuhren die Besucher/-innen mehr über ChatGPT, Gefahren aus dem Internet oder Social Engineering. Auch die Digital Talents, die am GBS St.Gallen in den Unterricht gehen, waren vor Ort.
Ein Blick in St.Gallens Zukunft
Am Stand der Schule für Gestaltung St.Gallen gab unter anderen Studentin Jenny Gerschwiler Auskunft. Sie ist in St.Gallen aufgewachsen und entschied sich für einen City Guide, der nicht nur Touristen anspricht. «Mir kam der Gedanke, dass es für die St.Galler/-innen aufregend wäre, wenn sie die unbekannte Zukunft ihrer Stadt erleben könnten», sagt Jenny Gerschwiler.
Die App-Nutzer/-innen haben die Möglichkeit, zwischen dem Zukunfts- und Vergangenheitsmodus zu switchen. Ausserdem können sie ihre Ideen für St.Gallen platzieren. In dieser fernen Zukunft – so hat der Ostschweizer Digitaltag vor Augen geführt – werden die digitalen Möglichkeiten eine entscheidende Rolle spielen.
Der Industrial Designer unter den Standbauern
Wie am Digitaltag vor einem Jahr stammt der Stand der Schule für Gestaltung St.Gallen von Sven Brugger. Der einstige HF-Student meisterte den Auftrag mit seiner eigenen Firma «Schwung und Kante Design» und seinem Atelier «Kollektiv.SG». Als Kind wollte Sven Brugger Erfinder werden. Nach seiner Laufbahn als Gebäudetechnikplaner ist er nun als selbstständiger Industrial Designer tätig. «Dieser Beruf erweitert meinen Horizont», sagt er in unserem Blog-Beitrag.
Interessierte begrüsst Sven Brugger auch in unserem Kurs 3D-Druck, den er an der Zeichennacht vom Freitagabend, 17. November 2023 vorstellt.